Danzig Nachlese 4. November 1920

Herr L.D., Danzig-Langfuhr. schreibt uns: Ich glaube die Druckart von 10 Pfennig Danzig I jetzt bestimmt definieren zu können. Ich sagte bereits, dass die Bogen unten je links und rechts kopf-stehende Nummern haben. Ich legte nun die Nummern 325 und 326 aneinander, und siehe da, die Umrissenen Ränder passen genau zueinander. Die roten Zahlen am Rande bilden eine fortlaufende reihe. Diese Boten stammen zweifellos von Rollen, die für die Automaten gedruckt waren. Da man nun mit einer 10-Pfennig-Marke zur Frankatur eines Briefes nicht ausreicht, hat man die Automaten verschwinden lassen und die noch vorhandenen Markenrollen in Bogen zu 10 Stück aufgeteilt. Einige dieser Boten haben nun auch den Aufdruck „Danzig“ erhalten und dürfen für den Spezialsammler wohl zu einem der gesuchtesten Boten Danziger Marken werden.
Herr R. Ottwin übersandte uns freundlichst eine Flugpostmarke zu 1 Mark Danzig, bei der der linke Flügel an de Spitze deutlich durchgebrochen ist, so dass die letzten Federn getrennt von der Schwinge stehen.
Von der 30-Pfennig-Postkarte legte uns Herr Kohn ein Exemplar vor, bei dem unter der rechten 30 des Überdruckes ein kleiner viereckiger bordeauxroter Block, der vom Klischeenagel herrühren dürfte, zu bemerken ist.
Ein weiteres Exemplar der bereits in der „B.R.“ gemeldeten hochinteressanten Abart des 25-Pfennig-Provisoriums (Stern) ohne das Wort „Danzig“ legte uns Herr Z. vor. Bei diesem Stücke fehlt jede auch nur schwach angedeutete Spur der Buchstaben des Überdruckes und diese „Danzig-Deutschland-Provisorium“ ist in der Tat ein origineller Druckzufall und ein für Spezialsammler sehr beachtenswerter Fehldruck

Die Preisbewertung der Danziger Marken. Es ist interessant, festzustellen, dass die bekannte Firma Gebr. Senf Leipzig in ihrer letzten Ausgabe des Ill.Ills.D.“ die jüngsten Danziger Provisorien sehr hoch berechnet. Für die Aushilfsmarken 10 auf 20 und 25 auf 30 Pfennig (Sternausgabe) werden gebraucht 1,90 Mark verlangt. Die dritte Ausgabe, und zwar nur die weniger seltenen Werte 5, 15, 20 und 25 Pfennig werden zusammen 3,15 postalisch entwertet angeboten.

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