Noch einiges zu den Kontrollnummern

von
J.
Hohmann, Danzig

Meine Ausführungen in Ausgabe 19 der „Briefmarken-Rundschau“ haben Herrn L.D. Langfuhr veranlasst, dazu Stellung zu nehmen. Kritik ist begrüßenswert, da sie, wie selten ein anderes Mittel, geeignet ist, eine Sache zu fördern.
Die größte Anzahl der Sammler interessiert sich nur für die Marken, nicht aber für die Randzeichen der Markenbogen. Um nun diesen Sammlern die Kontrollzahlen zu erklären, teilte ich die Kontroll-zahlen in „farbige Plattenauflagennummern und schwarze Aufdruckauflagennummern ein. Herr L.D. wies mir nach, dass die Plattenauflagennummern bei der 50-Pfennig-Marke Danzig I schwarz seien. Da die 50-Pfennig-Marke Danzig I in zwei Farben, schwarz und violett gedruckt ist, mithin schwarz zur Markenfarbe schwarz gehört, ist meine Bezeichnung „farbig“ nicht ganz von der Hand zu weisen. Anders jedoch verhält es mit dem Vorhandensein der Aufdruckauflagenummer neben der Plattenauflagennummer auf dem seitlichem Bogenrande auf einer geringen Anzahl Bogen der 50-Pfennig-Wertes Danzig I. Das ist bis jetzt der einzig bekannte Fall, der aber noch näherer Auf-klärung bedarf. Um nun in dieser und in einigen anderen Fragen eine genaue amtliche Auskunft zu erhalten, wandte ich mich in einem Schreiben an die Direktion der Berliner Reichsdruckerei und erhielt von ihr u.a. nachfolgende Antwort:
„Ihre Fragen betreffen innere Angelegenheiten der Reichsdruckerei; ihre öffentliche Behandlung ist aus dienstlichen Gründen nicht erwünscht.“ Es wäre begrüßenswert, wenn sich einige Philatelisten zu diesem Thema äußern würden.
Die Druckart der fraglichen 10 Pfennig Danzig I, die weder A.R. noch N.R. ist, wurde inzwischen von Herrn L.D. in Ausgabe 21der B.R. unter „Danziger Nachlese“ als Markenbogen, der für Automaten bestimmt war, definiert. Ich schließe mich dieser Annahme an und möchte diese Druck-art „Rollendruck“ für Freimarkenautomaten“ nennen. Da Bogen in diese Druckart, von dieser mir Herr L.D. in liebenswürdiger Weise einen (556) zur Verfügung gestellt hat, weder oberen noch unteren Bogenrand tragen, müsste auch die Audruckauflagenummer notgedrungen auf dem seit-lichen Bogenrand untergebracht werden.
Da nun in der letzten Zeit der Drang nach Sparsamkeit bei der deutschen Regierung wieder merklich Boden gewinnt, wie dieses ja auch aus dem der Ausgabe 21 der „B.R.“ veröffentlichen Erlasse des preußischen Ministers A. Hagemann über „die preußischen Dienstmarken deutlich ersichtlich ist, so nahm ich zuerst an, dass diese Druckart aus Sparsamkeitsrücksichten entstanden ist. Gewöhnlich ergibt der obere und der untere Bogenrand zusammen eine Markenhöhe, durch das Fortfallen des oberen und unteren Bogenrandes erspart demnach bei 10 Bogen einen Bogen von 100 Marken! Dass meine Annahme sich als irrig erwies, ersah ist an einem Bogen der neuen deutschen 10-Pfennig-Marken, der in N.R. hergestellt ist. Wenn die deutsche Regierung wirklich von jenem Sparsamkeitsdrange beseelt gewesen wäre, der ich ihr in diesem Falle durchaus zuschreiben wollte, so hätte sie ja auch sicher die neuen Marken ohne oberen und unteren Bogenrand drucken lassen. Aus diesem Grunde schloss ich mich, wie oben erwähnt, der Auffassung des Herrn L.D. an, denn „es irrt der Mensch, so lang’ er strebt!“
Die Redaktion der „B.R.“ hat inzwischen einige durch ein drucktechnisches Versehen entstandene Fehler berichtigt. Die Plattenauflagennummer H 3409.20 ist ebenfalls durch ein Versehen fälsch-licherweise noch einmal als „Aufdruckauflagenummer“ aufgeführt worden.
An Kontrollnummern sind noch nachzutragen:
Danzig III 3 Pfennig Plattenauflagenummer H 2346.19, dieselbe Kontrollnummer wie bei der 1 ¼ Mark Danzig III.

Danzig