Danzig 13. Januar 1921

Die Danziger Verfassungsausgabe, bestehend aus den von uns bereits angekündigten Werten zu 5, 10, 25, 40, 80 Pfennig, 1, 2, 3,5 und 10 Mark in neuer Zeichnung, zweifarbigem Druck mit Bild einer Altdanziger Kogge, wird, wie wir hören, durch den Streik im Buchgewerbe in der Herstellung gleichfalls etwas verzögert, nicht vor etwa 14 Tagen zur Ausgabe gelangen.

Der 2-Mark-Wert, blau, der ersten Ausgabe existiert in einem ganzen Bogen (Makulaturbogen der Reichsdruckerei), also in bisher 20 bekannt gewordenen Stücken, auch ohne Wasserzeichen.

Vorgelegt wurden uns zwei Postkarten der letzten Ausgabe mit bordeauxrotem bogenförmigen Überdruck Danzig auf 10 Pfennig rot Deutsches Reich und dem bordeauxrotem Blockierungsstrich unten. Über diesem Blockierungsstrich befindet sich aber merkwürdigerweise noch einmal in blauschwarzer Überdruck Danzig (Type der letzten 15 Pfennig Postkarte). Diese Karten, die bisher nur in drei Exemplaren bekannt sind, verdanken zwar einem Druckzufall ihr Entstehen, sind aber für Ganzsachen-Spezialsammler von hohem Interesse.

Eine hiesige angesehene Markenfirma schreibt uns:
Geehrte Redaktion! Ein Herr E v. B., Danzig-Heubude, veröffentlicht in der letzten Dezember-Nummer eines auswärtigen Offertenblattes eine Anzeige, in der es heißt:
Danzig-Bilderserie. Die sehnlichst erwartete Bilderserie ist als Konstitutionsausgabe mit dem Bilde einer Danziger Kogge zu Weihnachten erschienen und wird von mir, soweit erhältlich, freibleibend geliefert (folgen Preise).
Die Redaktion der „B.R.“ glossierte neulich mit Recht ein ähnliches unverantwortliches Gebaren eines Münchener Händlers. Was soll man aber dazu sagen, wenn ein Danziger Lieferant gegen besseres Wissen eine noch gar nicht erschienene Danziger Serie als erschienen anzeigt, und was sagt die Danziger Händlerschaft gegen eine solche unlautere Konkurrenz?
(gez.) A.E.

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