Danziger Nachlese 30. Juni 1921

Von einem Danziger Freunde der „Briefmarken-Rundschau wurde uns ein halber Längsbogen des 2-Mark-Wertes der neuen Wappenausgabe vorgelegt, auf dem mehrere Marken ganz ohne Unter-druck blieben. Vermutlich ist das Klischee gewölbt gewesen, der der Bogenrand und die ersten zehn Marken auf der Hälfte der Marken noch den Unterdruck tragen, während die 2., 3., 4. und 5. Reihe völlig weiß blieben. Wahrscheinlich sind nur Marken der 2., 3., 4., 5., 6., 7. und höchstens 8. Reihe ohne Unterdruck gewesen, da bei Durchsicht des Bogens dieses Fehlen des Untergrundes sonst wohl aufgefallen wäre. Die richtig bedruckte 8., 9. und 10 Reihe sowie die erste Reihe dürfen wohl den Prüfer getäuscht haben, so dass er den Bogen durchgehen ließ.
Zu bemerken ist, dass leider der Druck bei vielen der Danziger Marken häufig wieder sehr verschmiert ausfällt, und auch die im Material schlechten Farben (vielleicht auch beeinflusst durch Papier verschiedener Qualität) öfters größere Abweichungen zeigen. So lag uns beispielsweise auch die 15-Pfennig-Marke in einem sehr hellen und einem dunkleren Grün vor.
Wir sahen vier Stücke der 80-Pfennigs-Marke „Kogge-Ausgabe“ gezähnt, bei denen Zahlen oben (80) normal sind, die rechten Ziffern eher eine deutliche 30 zeigen!
Bei der Wappenserie ist bei dem 3-Mark-Wert das Wasserzeichen liegend, bei allen anderen Werten ebenso bei „Kogge“ und letzten Flugpostmarken bisher nur stehend beobachtet worden. Es wäre von Interesse, zu erfahren, ob es vielleicht doch noch andere Werte mit liegendem Wasserzeichen gibt, die durch falsches Anlegen der Bogen (wie beim irregulären Rollenunterdruck!) entstanden sind.

Danzig