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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 215 - 2. Quartal 2007 » Arge Danzig, Aus alten Zeitungen und Zeitschriften

Aus alten Zeitungen und Zeitschriften ...

diesmal aus „Neueste Briefmarken-Umschau“, 2. Jahrgang Nr. 4 vom 24. Januar 1924
Einzelpreis: 20 Danziger Pfennige oder 20 Goldpfennige
[Vorgelegt von Martin Jenrich]

Neuheiten-Umschau

Danzig (43). Am 19. Januar sind die ersten drei Werte der soundsovielten „endgültigen“ Freimarkenreihe in einer neuen Zeichnung erschienen (Mi.-Nr. ab 193 – Je.), seitdem nun ab dem 1. Januar der Danziger Gulden, der ungefähr dem Schweizer Frank entspricht und 100 Guldenpfennige hat, die „Zwischenguldenwährung“ ersetzte. Bis auf weiteres bleiben daneben die seitherigen provisorischen Zwischenguldenmarken (Mi.-Nr. 181-192 – Je.) noch im Verkehr. Wie unsere Leser aus ... den heute zur Frankatur unserer Nr. 4 benutzten Marken ersehen, zeigt die von Kunstmaler M. B u c h h o l z entworfene Zeichnung wiederum das Danziger Wappen, das nun wohl jeder Briefmarkensammler der Welt fest im Gedächtnis behalten wird. Die Zeichnung wirkt, wenn auch nicht gerade sehr originell, doch ansprechend. Sie verliert allerdings im einfarbigen Buchdruck der Firma Sauer etwas an Wirkung, wozu namentlich die schlecht gewählten, nicht reinen Farben der vorliegenden ersten drei Marken beitragen. Heraldisch ist die Wappendarstellung insofern falsch, als das Schild, in dem die weißen Kreuze und die Krone stehen, senkrecht schraffiert hätte sein müssen, um die rote Farbe anzudeuten. Man hat aber wohl von der Schraffierung abgesehen, da die weiter noch zur Ausgabe gelangenden Werte zu 20, 25, 30, 40, 50 und 75 Pfennigen zweifarbig gedruckt und sämtlich ein rotes Wappenschild erhalten sollen. Wie wir hören, wollte die Danziger Oberpostdirektion die neuen Marken ursprünglich in eigener Regie drucken lassen. Sie hatte auch bereits technisches Personal dafür verpflichtet, eine neue Zähnungsmaschine angeschafft und allerlei Druckversuche angestellt. Letztere fielen aber sehr negativ aus, die neue Zähnungsmaschine war bald „außer Betrieb gesetzt“, und so kehrte man wieder reumütig zur alten Druckerei zurück. Die neuen Freimarken zeigen nach letzten deutschen Vorbildern nur Wertziffern, aber keine Wertangabe in Worten, was wir im Interesse der neuen Danziger Guldenwährung, die sich im Ausland erst einführen soll, nicht gerade für sehr weise halten. Die Zähnung ist, wie bisher, 14, das weiße Papier zeigt wieder das Wasserzeichen der älteren Danziger Marken, d. h. ein kleines, liegendes Wabenmuster.

Wir verzeichnen vorläufig als erschienene Freimarken: 5 (Pfennige) braunorange, 10 grün, 15 hellgrau.

Bevorstehende Neuausgaben

Danzig will sich weiter den Luxus eigener Dienstmarken gestatten. Die neuen Freimarken, die wir meldeten, werden für diesen Zweck den Aufdruck „Dienstmarke“ in Antiqua Lettern erhalten.

Die neu geplanten Freimarken-Guldenwerte dürften etwa im Frühjahr zur Ausgabe gelangen. Wahrscheinlich werden sie in Kupferdruck in Wien hergestellt werden, da die O. P. D. wohl eingesehen hat, daß die bisher beobachtete Sparsamkeit in der Druckausführung schließlich (vgl. die eintönigen Zwischengulden-Provisorien!) zu einem Stocken des großen Absatzes an Sammlerund Händlerkreise führen muß. In der Zeichnung werden die neuen Guldenmarken architektonisch bedeutsame Motive der Freien Stadt aufweisen, deren Wahl von dem Herausgeber dieses Blattes schon im Februar 1920 in der „Danziger Zeitung“ und später in der alten „B.-R.“ (=Briefmarken Rundschau – Je.) dringend befürwortet wurde, und die dem Volksempfinden durchaus entsprechen sollten.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 215, Seite 1638.


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Added: 14/03/2008
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