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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 195 - 2. Quartal 2002 » Anton Auffenberg, Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern

>> Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern (HAN)
.     [Anton Auffenberg]

Das bestärkt mich eigentlich in der Vermutung, dass auch diese Marken in Danzig und nicht in Berlin gedruckt worden sind.

Dafür gibt es noch ein Argument: Bei den Druck-platten soll es sich um Stereoplatten aus Danzig gehandelt haben. Da diese auch die „HAN" beinhalteten, es andererseits von den Hakenkreuz - Marken mehrere „HAN" für denselben Wert gibt, müssten diese Platten immer wieder nach Danzig zur Änderung der „HAN" zurückgegangen sein. Ich halte das für unwahrscheinlich.

D. Sonderfall Portomarken

Die Bogenrandgestaltung der Portomarken ab MiNr. P 30 weicht von den bisher erwähnten ab. Hierüber liegen mir leider nur wenige Abbildungen vor, so dass ich auch auf Literaturangaben zurückgreifen muss.

Im Marken-Katalog von Schüler wird zu der Serie P30-P39 ausgeführt: „Oberrand durchgezähnt mit schwarzen Reihenwertzahlen, Seitenränder nicht durchgezähnt, linker Rand des linken Schalterbogens mit blauer Strichleiste und seit 1927 mit HAN, rechter Rand des rechten Schalterbogens mit blauer Strichleiste, Unterrand der 1. Auflage nicht durchgezähnt, der 2. Auflage durchgezähnt." Als weitere Aussage ist noch angegeben „Urmarken ohne HAN" für die MiNrn. P40-P42.

Im Michel-Spezial wird zu den HAN der Portomar-ken ausgeführt: „Bei den Auflagen ab Jan. 1927 befinden sich am linken Seitenrand des linken Schalterbogens Hausauftragsnummern". Das entspricht zwar der obigen Aussage von Schüler, ist aber auf jeden Fall falsch.

Zunächst stimmt, dass der Unterrand wohl generell unbedruckt geblieben ist. Ich habe bisher nur solche Belege gefunden, teils durchgezähnt, teils nicht (siehe hierzu oben).

Von allen Portomarken bis P 42 liegen aber auch HAN auf dem rechten Rand vor. Von der MiNr. P 40 liegt mir ein Bogen (wohl ein rechter Schalterbogen) vor, der diese Aussage bestätigt: Er weist am rechten Rand die blaue Strichleiste und neben Feld 40 die „HAN" 1232 auf.

Es gibt aber offensichtlich weitere Widersprüche. Deshalb zunächst etwas Generelles:

Die Portomarken sind von der Danziger Postdruckerei im zweifarbigen Platten - Buchdruck hergestellt worden. Das bedeutet: Der Druck erfolgte in zwei Druckdurchgängen.

Zunächst wurde die Grundmarke in blauer Farbe erstellt, und zwar ohne HAN. Vielleicht wurden diese Grundmarken in größerer Auflage auf Vorrat gedruckt. Ein Druckbogen bestand aus vier Schalterbogen, nämlich zwei linken und zwei rechten.

Im zweiten Druckgang wurde der schwarze (bzw. bei der P 39 rote) Werteindruck vorgenommen. Hierbei wurde - natürlich in Farbe des Werteindrucks - auch die „HAN" eingedruckt.

Nach diesem Schema liegen mir Abbildungen der MiNrn. P 30-P 38 vor: „HAN" auf dem linken oder rechten Rand, aber immer zusammen mit dem blauen Farbbalken.

Abweichend von diesen Ausführungen liegt eine MiNr. P39 (siehe Abbildung 4) mit roter HAN auf dem rechten Rand vor.

Sie müsste eigentlich vom rechten Schalterbogen stammen, hat aber keinen blauen Farbbalken.

Abbildung 4: P 39 mit roter RAN auf dem rechten Seitenrand, jedoch ohne Farbbalken

Die Aufdruck-Serie MiNrn. P 40-P 42 weist keine Ur- „HAN" auf. Zwar gibt es von der Urmarke P 34 eine HAN, nämlich die 135. Diese liegt aber weit nach dem Erscheinungsdatum der Aufdruckserie (20.12.1932). Die Urmarken dieser Serie stammen demnach alle aus Auflagen vor 1927, die noch keine „HAN" hatten.

Interessant ist aber, dass im Rundschreiben Nr. 3 der alten Arge zwei unterschiedliche Bogen der P 41 (10 auf 60) beschrieben werden. Beim ersten Bogen (Unterrand durchgezähnt) ist auf dem linken Seitenrand ein Farbbalken, auf dein rechten die ,,HAN" 1232 (in Rot), beim zweiten Bogen (Unterrand nicht durchgezähnt) sind auf dem rechten Seitenrand Farbbalken und „HAN". Der zweite Bogen entspricht exakt den Angaben für diese Serie, und zwar für die 1. Auflage. Der erste Bogen passt jedoch nicht zu den obigen Angaben. Er würde aber dem geschilderten Fall der MiNr. P 39 entsprechen.

Daraus könnte man schließen, dass bei den in Rot vorgenommenen Druckdurchgängen die „HAN" nur auf dem rechten Seitenrand vorkommt, und zwar bei beiden Schalterbogen.

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Rundschreiben 195, Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern (HAN), Seite 7.


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Added: 02/12/2015
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