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Ton Hulkenberg: Die Danziger Maschinen-Werbestempel

>> 2 Inhalt dieses Beitrages

Die weitere Überraschung war, dass auch die Stempel Nrn. 60-68, 99-110 und 215 keine Maschinenstempel sind. Hierfür gibt es mehrere Gründe:

1. Teils sehr schräge Stempelabdrucke, die in der Maschine kaum möglich waren.
2. Versandarten, die nicht durch die Maschine laufen konnten, z.B. Streifbänder.
3. Parallelverwendung von mindestens 7 Stempelmaschinen; so viele hat die Danziger Post nie besessen!
4. Unterbrechung von mehreren Jahren, an denen die Maschinen nicht benutzt worden wären.
5. Die Werbeeinsätze würden in die Tagesstempel hineinreichen.

Diese Stempel müssen also alle Handstempel gewesen sein.

Hinzu kommt, dass einige Maschinenstempel von Danzig 5 zeitweise auch mit einem Einsatzstück mit Wellenlinien benutzt wurden. Diese Stempel sind im Band 1 des Kataloges unter den Nrn. 96.0 -98.0 aufgeführt.

Nebenbei sei bemerkt, dass der hier verwendete Begriff „Einsatzstücke" in der philatelistischen Literatur gebräuchlich und auch richtiger, weil allgemeiner ist. Die Einsatzstücke konnten Werbetexte oder auch Wellenlinien aufweisen. Stempeltechnologisch ist da kein Unterschied zu machen.

Die Angabe der Verwendungszeit der beliebig und (gewollt) leicht austauschbaren Einsatzstücke ist zwar wichtig, stößt aber auf Schwierigkeiten, weil nur in Ausnahmeallen eine durchgehende Verwendung eines bestimmten Einsatzstückes vorkommt. Im Extremfall könnte sich die Verwendung auf den ersten und letzten genannten Verwendungstag beschränken. Dieses Problem wird noch näher behandelt werden.

3 Die Stempelarten
In diesem Beitrag werden - wie bereits erwähnt -nur die Maschinen - Werbestempel ausführlich betrachtet. Auf bisherige Fehleinschätzungen der Stempelart wird ebenfalls eingegangen werden. Bisher als Maschinenstempel eingestufte zweiteilige Stempel, die aber in Wirklichkeit Handstempel sind (vorwiegend von Danzig 1), und die Handrollstempel werden vorab vorgestellt.

Handstempel

(Tages-)Handstempel mit Werbetext wurden ab Mai 1924 beim Postamt Danzig 1 und ab Juni 1924 auch beim Postamt Danzig 5 verwendet, wohingegen die Maschinenstempel erst ab Mai 1929 vorkommen.

Die Handstempel können chronologisch nach folgenden Ereignissen eingeteilt werden:

a) Landwirtschaftliche Ausstellung Danzig - Langfuhr 16.-19. Mai 1924 (Katalog Nrn. 60-63):
Stempel: DANZIG ***, DANZIG *a*, DANZIG *b* und DANZIG *c*

b) II. Danziger Internationale Messe 2.-5. Oktober 1924 (Katalog Nrn. 64 und 99-101)
Stempel: DANZIG 1 ***, DANZIG 5 DANZIG 5 *a*, DANZIG 5 *b*

c) III. Danziger Internationale Messe 5.-8. Februar 1925 (Katalog Nrn. 65 und 102-104)
Stempel: Wie vor, mit geänderter Inschrift

d) IV. Danziger Internationale Messe 6.-9. August 1925 (Katalog Nrn. 66 und 105-107)
Stempel: Wie vor, mit wiederum geänderter Inschrift

e) wie vor, jetzt mit Datum 24.-27. September 1925 (Katalog Nrn. 67, 108 und 109)
Stempel: DANZIG 1 ***, DANZIG 5 *a*, DANZIG 5 *b*

f) 19. Esperanto-Kongress 28.7.- 4.8.1927 (Katalog Nr. 215) Stempel: DANZIG *5* [2 Typen]

g) Internationale Briefmarken-Ausstellung 7.-14.7.1929 (Katalog Nrn. 68 und 110)
Stempel: DANZIG 1 ***, DANZIG 5 ***

Zusammenfassung:

Die vier verschiedenen Stempel der Gruppe a) sind die frühesten; sie weisen die Inschrift DANZIG ohne Postanstaltsziffer auf. Verwendung Mai 1924.

Bei den vier Stempeln der Gruppen b) bis e) han-delt es sich um dieselben Stempel (einer von DANZIG 1, drei von DANZIG 5), bei denen jeweils die Nummer der Ausstellung und das Ausstellungsdatum umgeändert wurden. Der Stempel DANZIG 5 *** kommt bei der Gruppe e) nicht vor.

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Rundschreiben 193, Literaturbeilage 837, 15. September 2001, Seite 2.


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Added: 28/11/2015
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