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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 92 - 15. Mai, 1977 » Danzigs Postgeschichte, Schiffspost

>> Danzigs Postgeschichte

sie nach Küstrin bringen und die bei ihnen vorgefundenen Briefe der Landespost übergeben. Im Dezember 1660 schickt der schwedische Statthalter in Stettin bewaffnete Reiter nach Danzig mit in die Kleider eingenähten Briefen ab, aber auch diese wurden abgefangen. Am 25.1.1661 wurde der frühere brandenburgische Postmeister in Danzig, Hans Hörnemann, auf seiner Reise nach Wutzkow von den Polen überfallen und nach Warschau gebracht. Der Kurfürst forderte in einem Schreiben energisch seine Freilassung. Gleichzeitig liefen Klagen der Danziger Kaufleute über Unterschlagung von Briefen durch de Gratta in Warschau ein. De Gratta wurde seines Amtes enthoben und aus Polen verwiesen, sein Bruder Paul zu seinem Nachfolger ernannt. In einem Vergleich zwischen dem letzteren und dem Großen Kurfürsten wurde 1661 die Beförderung der Briefe bis zu den beiderseitigen Grenzen festgelegt. Danzigs Vertreter bei diesen Verhandlungen war der Stadtsekretär Dr. Jacob Westhoff. Während der Belagerung Stettins durch den Großen Kurfürsten wurde die Post nach Hamburg über Berlin geleitet, was neben der Verzögerung auch doppelte Gebühren mit sich brachte (18 statt 9 Groschen DM 2,40). Hamburg versuchte, die Post mit besonderen Boten über Stettin nach Danzig zu leiten. Diese wurden aber gefangen genommen. Daraufhin stellte 1675 der Postmeister in Danzig die Zahlungen an die kurfürstlichen Postämter ein und hält die brandenburgische Post nach Königsberg zurück, so daß sich Brandenburg gezwungen sieht, eine Schiffspost Stolpmünde - Pillau einzurichten. 1679 einigten sich Brandenburg und Polen wieder auf der Basis der Vereinbarungen von 1661. Vom 15.11.1666 bis 1682 wurde die Teilstrecke Lübeck - Rostock - Demmin nur von Mecklemburg betrieben, erst 1682 gelang die Wiedererrichtung der Hamburger Stadtreitpost Hamburg - Wismar. 1669 nimmt Danzig am letzten Hansetag in Lübeck teil.

Der schottische General Patrick Gordon berichtet, daß um 1680 die Dauer der Postbeförderung von Moskau nach Danzig günstigstenfalls eine Woche betrug.

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Arge Danzig, Rundschreiben 92, Seite 15.


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Added: 05/01/2016
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