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Gallery » Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929 » Der Siegeszug der Bildmarke

>> Der Siegeszug der Bildmarke

damals schon BildMarken bei zahlreichen Postverwaltungen sehr beliebt, so wuchs die Zahl der Bildmarken in der Folgezeit ganz bedeutend, sodass jetzt keine Nummer einer Fachzeitung mehr erscheint, die nicht neue Bildmasken zu melden hat. Ist diese Zunahme der Bildmasken auf die Beliebtheit derartiger Marken bei den verausgabenden Postverwaltungen zurückzuführen, so ergab andererseits eine Rundfrage einer Münchener Fachzeitung. im Frühjahr 1929 nach der schönsten deutschen Marke das Ergebnis, dass die überwiegende Mehrheit der Stimmen für Bildmarken war, während die seinerzeit so gerühmten Marken, 20 Mk. Pflügerzeichming und 25 Pfg. Nationalversammlung gerade noch 1-3 Stimmen bekamen, während sich für die Bildmarken zusammen fast 2200 Stimmen ergaben! So hatte die vox populi wieder einmal gesprochen!

Der Anfänger wird nun fragen, wann der Siegeszug der Bildmarke begonnen habe, bez. wann diese Markengruppe zuerst aufgetaucht sei. Von den verschiedenen Markenzeichnungen, Kopf-, Wappen-, Ziffer-, Allegoriezeichnung ist die Bildzeichnung die jüngste, wenngleich sie mit ihren ersten Vertretern auch schon bis in die ersten Jahre der Markenverwendung hineinreicht. Als diese sind zu nennen die ersten Neusüdwales, die eine Hafenansicht von Sydney aufweisen, auch die bekannten Schiffchen von Buenos Aires können hier angeführt werden, ebenso die Vorläufer von Peru, die Marken der Pacific Steam Navigation Co., weiterhin bringen die beiden englischen Kolonien in Nordamerika, Neubraunschweig und Neufundland schon Anfang der 1860er Jahre verschiedene Markenwerte in ausgesprochener Bildertype. Als dann Mitte der 1880er Jahre Neusiidwales sein 50jähriges Jubiläum als selbständige Kolonie feierte, erschienen dort Gedenkmarken in Bildertype, die allgemeine Beachtung fanden. Den Stein ins Rollen brachte jedoch das Jahr 1892 mit der bekannten Kolumbus-Ausgabe der Union, denen bald weitere wirkungsvolle Kolumbusmarken anderer amerikanischer Postgebiete folgten. Seit dieser Zeit hat sich die Bildmarke den Weg gebahnt und der Sammler kann auch hier eine rasche Entwicklung dieses Markentypes beobachten. Alles wurde herangezogen, um die Zeichnung der einzelnen Marken so anregend wie möglich zu machen. Wir finden so historische Szenen aus der Landesgeschichte wiedergegeben, landschaftliche Schönheiten, technische Grossanlagen., wie Funkstationen und Kanalschleussen, antike Bauten werden vorgeführt von Malta, Persien, Ecuador mit seinem vorgeschichtlichen Kalendertor oder Mexiko mit seinen Maya-Pyramiden, die ganze Entwicklung des Schiff-baues kann der Sammler vorführen, vom Ruderboot der SalomoInsulaner zum Auslegerboot der Papua, Dschunken, Dhaus, Trieren, Caravelen, Koggen, Ostindienfahrer der Holländer (auf Südafrika), moderne Kreuzer und Grosskampfschiffe, gewaltige Ruinen aus der Templerzeit, Dom, Schlösser, Postdirektionen, Burgen, Brücken, Fauna, Flora in weitem Umfang usw. Keine Errungenschaft des menschlichen Geistes, die sich nicht auf Marken wiedergegeben findet und die das Studium der Markenzeichnung so interessant macht, denn manches hat der entwerfende Künstler auch in die Markenzeichnung hineingeheimnist und überlässt es dem Beschauer, das Rätsel zu lösen, wir verweisen hier nur auf das überraschend vereinzelte Auftreten des fünfstrahligen Sternes auf der 35 Kop. von Russland mit dem Bildnis des Zaren Paul. Die nie ruhende Entwicklung hat es mit sich gebracht, dass neuerdings ausser der reinen Bildmarke sich noch Verquickungen mit anderen Markentypen ergeben haben, so

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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 28


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Added: 17/02/2016
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