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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 219 - 2. Quartal 2008 » Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen

>> Aufdruck- und Stempelfragen.

>> Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen, Teil 8
[Willy Deiniger Tel. 06081/41359]

Fünf recht unterschiedliche Angebote aus Auktionskatalogen werden diesmal vorgestellt und besprochen.

Die 118. Felzmann-Auktion vom 30.05. – 02.06.2007 bot die neben-stehende Dienstmarke Mi.-Nr. 25 b wie folgt an; 6 auf 3 M Wappen karminrot zeitgerecht gestempelt, Pracht, gepr. Soecknick BPP und Infla, 250,-  -  Ausruf; 120,- €.

Befund; Der Stempelabschlag – wahrscheinlich Danzig *5 f – passt in die Zeit. Weit weniger passend ist das Datum; 27.4.22  5-6 N . Nach den Unterlagen der Arge Danzig und l t. allen Katalogen erschien die D 25 (a + b) am 2. Oktober 1922 an den Postschaltern. Bei nachträglich rückdatierten Abstempelungen in den späten 20er Jahren war den Fälschern wohl die Gültigkeitszeit der Marke nicht mehr bekannt gewesen.
Also; Falschabstempelung.

Die 316. Goetz-Auktion vom 7. - 10. Januar 2008 bot die neben-stehende Nr. 139 wie folgt an; 50 Mk. mittelgrünlichblau mit zeitgerechter Abstempelung sauber gest. Pracht. Befund BPB. Mi. 180,- € - Ausruf; 50,- €.

Auf meine Rückfrage bei der Fa. Goetz, wer denn den Befund ausgestellt habe, wurde mir eine Briefmarkenprüfstelle Basel genannt.
Befund; Der nicht identifizierbare FSD-Stempel weist ein Datum vom 22.6.23 aus. Da die Marke erst am 20. Juli an die Schalter kam, erübrigen sich alle weiteren Ausführungen.
Also; Falschabstempelung.

Nicht nur für Sammler und Händler, sondern auch für Prüfer, ist es sinnvoll, neben den Preisansetzungen der Marken auch die stets aufgeführten Ausgabedaten zu beachten!

Die 92. Fischerauktion in Bonn vom 19.05.2007 bot die nebenstehende Nr. 108 Y wie folgt an; 5 M. kl. Staatswappen, mit liegenden Wasserzeichen, tadellos rundgestempelt 70,-

Befund; Der Stempel Danzig a 1 f vom 10.11.22 6-7N soll bei der am 9.11.22 erschienenen Marke eine zeitgerechte Abstempelung vortäuschen. Da das Stempelgerät aber erst ab 21.7.1925 (Wolff-Katalog, Bd. 1, Seite 2-59, 134.0) nachgewiesen ist, liegt eine Falschabstempelung vor. Der in Klammern gesetzte Katalogwert (70,-) soll wohl auf die Gefälligkeits-Preisspalte verweisen. Diese aber ist den 'nicht zeitgerecht prüfbaren' Stempelabschlägen vorbehalten – nicht den falschen!

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Arge Danzig, Rundschreiben 219, Seite 1781.


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Added: 19/05/2008
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