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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 225 - 4. Quartal 2009 » Literaturbeilage - Vom Unterdruck zum Aufdruck

>> Vom Unterdruck zum Aufdruck - gefährliche Produkte der Danzig-Philatelie

Prof. Dr. U. E. Klein, Am Stoß 36, 57234 Wilnsdorf-Obersdorf - - - 15. August 2009.

*-  Abb. 3 - Aufdruckfälschung

Deutliche Zeichnungsabweichungen weist nur diese Aufdruckfälschung (Abb. 3) auf: im Bereich der „Füße“ der Buchstaben und am senkrechten Verbindungsstrich im „D“ von Danzig, der immer zu schmal ausfällt.

Die echten Aufdrucke sind untereinander nicht ganz deckungsgleich, weil sie ursprünglich durch Vervielfältigung aus einem handgesetzten Zehnerklischee entstanden. Entscheidend zur Abgrenzung von Fälschungen sind daher nicht nur die Druckfarben, sondern auch die Rasterlinien des Unterdrucks. Die echten sind breiter, weniger „scharf“ ausgeführt, die falschen zu „scharf“ und damit etwas zu kontrastreich sowie auch farblich abweichend. Schließlich stehen die falschen Rasterlinien enger beieinander. Auf die Unterkanten der Ur-Markenbilder z.B. projizieren sich bei der Fälschung 33 Rasterlinienschnitte, aber nur 32 bei den echten Marken.
Mit Hilfe des wissenschaftlichen Mikroskops lässt sich bei 600- bis 1000-facher Vergrößerung auch leicht feststellen, dass die Mikrostrukturen der Netzunter-druckfarben der Fälschungen von den echten grünen und echten lilafarbenen Netzdruckfarben immer stark abweichen.

Wie kommt nun die tief-burgunderrote Aufdruckfarbe der 27 I DD im Gegensatz zur kirschroten und burgunderroten Druckfarbe der 250.000 gedruckten Marken der Mi.-Nr. 27 I zustande? Es handelt sich um variierende Mischungen von je-weils 3 erkennbaren Pigmentbestandteilen, nämlich zwei groben gelben bzw. dunkelroten und einem massiver vorkommenden mittelrötlichen Anteil.
Zur Abtrennung der sehr seltenen 27 I DD von Fälschungen bedarf es aber keiner teuren mikroskopischen Ausrüstung. Der akribische – zugegebener-maßen zeitaufwändige - Einzelbuchstabenvergleich sowie die Netzunterdruck-analyse reichen völlig aus. Der Farbeindruck muss dabei etwas in den Hinter-grund treten, da sich die Pigmentmischungsverhältnisse z.B. durch differen-zierendes Absetzen oder Druckfarben–Verdünnung und nicht zuletzt durch die Druckfarbenauftragsstärke und überhaupt durch das tragende und saugende Papier verändern können.

Arge Danzig; Literaturbeilage 660, Seite 3.


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Added: 22/10/2009
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