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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 229 - 4. Quartal 2010 » Noch einmal zum Brief der Gärtner-Auktion

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Noch einmal zum Brief der Gärtner-Auktion (RS 228, S. 2064):
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]

Der besprochene und abgebildete Brief aus der Ukraine trägt auf der Vorderseite eine Danziger Portomarke Nr. 13 (800 Pf.), und ich konnte mir nicht erklären, wie dieses Nach-porto errechnet wurde.

In einem Telefonat wies man mich inzwischen darauf hin, dass es sich nicht um ein Nachporto, sondern um eine Postlager-Gebühr handelt. Das geht aus dem Text oben rechts hervor: "laut Auftrag postlagernd" (mit Unterschrift des Postangestellten und Tagesdatum). Diesen Text hatte ich übersehen, da er im Gärtner-Katalog nicht erwähnt wurde.

Meine Meinung zum FP-Brief aus Weigelsfeld (RS 228, S. 2063).
[Gerhard Simon, Birkenweg 1, 26892 Dörpen]

Im RS 228, S. 2063, ist im oberen Teil ein Fp-Brief abgebildet, der nach meiner Definition keine Danziger militärische Einheit darstellt (diese müsste mindestens 1 Monat in Westpreußen gewesen sein). Es handelt sich um das Art. Rgt. 292 der 292. Inf.Div. Diese befand sich 1943 bei Wjasma-Gshatsk-Orel im Abwehrkampf gegen die Rote Armee. Der abgebildete Brief ist ein sogen. "Urlauberbrief", d. h. er wurde auf der Durchreise von der Front in den Briefkasten geworfen oder einem verwundeten Soldaten mitgegeben. Mir ist z. B. ein Fp-Brief bekannt, der im Januar 1943 in Stalingrad geschrieben wurde und einen Zoppoter Stempel trägt. Ein anderer mir bekannter Fp-Brief aus Kreta wurde in Stutthof gestempelt. M. E. sind das keine teuren Belege, obwohl es sich immer um Unikate handelt.

Vor einiger Zeit stellte ich die These auf, dass es Belege mit Danziger Fp-Nr. nur bis Anfang 1940 und dann erst wieder ab Ende 1944 geben kann. In der Zwischenzeit handelt es sich bei derartigen Belegen "nur" um solche von Ersatz- und Ausbildungseinheiten und Dienststellen mit offenem Absender oder offener Anschrift, z. B. 3. Kp.Inf.Ers.Btl. 58 mit Ort und Kaserne. "Echte" Feldpost kann es in der Zwischenzeit nur von Kriegsschiffen und Einheiten der Luftwaffe geben, die aber in den meisten Fällen vor der Fp-Nr. ein M (Marine) oder L (Luftwaffe) aufweist.

Arge Danzig, Rundschreiben 229, Seite 2106.


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Added: 28/10/2010
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