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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 229 - 4. Quartal 2010 » Königin Luise von Preußen 1798 in Danzig

>> Königin Luise von Preußen 1798 in Danzig
Udo Mierau, Tel. 05042-8528. - - - 15. September 2010.

>> Danach fuhr die Königin über Langfuhr die Große Allee entlang durch das Jakobstor in die Danziger Innenstadt, wo als Begrüßungssalut die Kanonen donnerten. Im Gouvernementshaus, in dem auch der König abends eintraf, fand ein Empfang für das Herrscherpaar statt, an dem sämtliche Offiziere der Garnison teilnehmen.

Am nächsten Tag, dem 31. Mai 1798, fand vormittags eine Heeresrevue statt mit anschließendem Empfang im Rathaus durch die Danziger Bürgermeister, die Geistlichkeit, die Älterleute der Gewerke und die Vertreter der Schützengilde. Die Schützen überreichten dem König einen Silberbecher mit dem Danziger Wappen. Von den Mitgliedern der Bernsteindreher-Innung bekam die Königin eine lange kostbare Bernsteinkette, deren goldfarbene Perlen facettenreich wie Diamanten geschliffen waren. Sogleich wand sie die Kette mehrfach um ihren schlanken Hals und trug sie während des gesamten Aufenthalts in Danzig - zur Freude der gesamten Stadt.

Noch am selben Tag fuhr das Königspaar zum Kloster Oliva und wurde dort im Kreise hoher kirchlicher Würdenträger und der Generalität vom Fürstbischof von Ermland, dem Reichsgrafen Johann Karl Ludwig von Hohenzollern-Hechingen, begrüßt. Gemeinsam wurde das Mittagsmahl eingenommen. Anschließend wurde nicht nur die Klosterkirche besichtigt, sondern der Fürstbischof führte die Gäste durch den Park der Abtei. Einige Baumriesen waren gefällt worden, um die Sicht auf die offene See zu gewährleisten.

Am dritten Tag ihres Danzigbesuchs taufte das Königspaar zwei festlich geschmückte Schiffe auf ihren Namen, die anschließend vom Stapel rollten. Eigentümer dieser Schiffe waren der Danziger Kommerzienrat Franzius und der Reeder Hanemann. Dem Ganzen schloss sich eine Fahrt des Königspaares auf der Weichsel bis zum Danziger Seehafen an. Den abschließenden Höhepunkt des Tages sowie des Danzigbesuchs bildete ein Ball im Artushof.

Am 2. Juni 1798 fuhr das Königspaar von Danzig weiter über Elbing nach Frauenburg zum Übernachten. Dies war die letzte Station vor Königsberg, das am 3. Juni erreicht wurde. Zwei Tage später, am 5. Juni, fand hier in der Schlosskirche die feierliche Huldigung statt.

Luise und ihr Gatte verließen dann am 10. Juni 1798 Königsberg und fuhren über Ortelsburg nach Warschau, wo sie bis zum 18. Juni blieben. Danach ging die Reise weiter nach Breslau, und am 29. Juni 1798 kehrten beide wieder nach Berlin zurück.

Quellennachweis:
-  Heinrich Lange: "Die unvergeßliche Königin Luise".
Das Ostpreußenblatt vom 8.9.2001, Folge 36, Seite 12.
-  Dorothee Haedicke: "Ihre Hoheit, die Herzogin von Danzig"
Danziger Hauskalender 1995, Danziger Verlagsgesellschaft P. Rosenberg.
-  Gräfin Sophie von Voß: "69 Jahre am preußischen Hof" Leipzig 1887.
-  Dorothee Haedicke: "Königin Luise von Preußen".
Westpreußen-Jahrbuch 1997, Band 47, Westpreußen-Verlag Münster.

Auf den nächsten Seiten folgen noch Ansichtskarten (aus meinem Archiv), neue Fotos und Bemerkungen zu Luise und Königsberg. >>

Arge Danzig, Literaturbeilage 156, Seite 2.


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Added: 28/10/2010
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