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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 230 - 1. Quartal 2011 » Die Verwendung von Portomarken als Freimarken

Die Verwendung von Portomarken als Freimarken - eine Tatsache.
[Peter Otto, Tel. 0341-4411585]

In der Literaturbeilage 663 des RS 227 erläutert Prof. Dr. Klein in gewohnt tiefgründiger Weise verschiedene Aspekte bei der Betrachtung Danziger Portomarken, insbesondere der Ausgaben 1921 bis 1923.

In diesem Zusammenhang sei es gestattet, die Aussagen des Autors zur Verwendung von Portomarken als Freimarken auszugsweise zu zitieren, um sie dem interessierten Leser noch einmal in Erinnerung zu bringen:

"Alle Portomarken haben zwar einen Nennwert, jedoch keinen Freimachungswert bzw. keine Frankaturkraft. Sie mussten vom Postbeamten aufgeklebt werden - im Gegensatz zu allen Freimarken ... Postfrische Portomarken ähneln damit nicht ausgegebenen Postwertzeichen, die von Postverwaltungen nur zu Sammlerzwecken abgegeben werden."

Wohlgemerkt, ich teile die obigen Aussagen des Autors, doch wie sah die damalige Praxis der Post im Freistaat Danzig wirklich aus?

Die Zeitschrift "Sammlerpost" des Jahres 1934 zeigt auf Seite 107 das Angebotsblatt des Sammlerschalters bei der Oberpostkasse er "Freien Stadt Danzig" (siehe auszugsweise Kopien weiter unten). Daraus ist rsichtlich, dass neben Frei-, Sonder- und Flugpostmarken auch postgültige Portomarken (MiNr. P 30-39 und P 40-42) zum Nennwert an jedermann verkauft wurden.

Ein Kenner und Experte der Danzig-Philatelie, der unvergessene Altprüfer Karl Kniep als gebürtiger Danziger machte schon 1982 auf diesem Angebotsblatt des Sammlerschalters eine handschriftliche Nnmerkung:

"Aus obigem Text ist ersichtlich, daß auch Portomarken gekauft werden konnten. Tatsächlich sind solche auch (selten) zum Frankieren benutzt worden..."

Was aber wären alle Aussagen und Behauptungen ohne ein authentisches Belegstück wert?

Die folgenden Kopien zeigen Vorder- und Rückseite einer Danziger Ganzsache P 41, die mit einer 5 Pf-Portomarke portorichtig auffrankiert wurde sowie den dazugehörigen Kurzbefund. Das Porto für Postkarten nach dem deutschen Reich betrug zu dieser Zeit 10 Pf.

Der Beleg wurde 2005 vom Danzig-Prüfer R. Soecknick für echt befunden. Er stellte fest, dass es sich um eine seltene Verwendungsform handelt. Zum Zwecke der Prüfung erfolgte das Ablösen der Marke von der Unterlage.

Portomarken als Freimachungswerte benutzt, also zur Frankatur? Ja, das gab es wirklich - wenn auch selten.

Besitzer weiterer Belege werden um Meldung und Kopien an mich gebeten.

*-  Abbildungen Karte, Befund und Artikel.

Arge Danzig, Rundschreiben 230, Seite 2131.


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Added: 07/01/2011
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