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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 230 - 1. Quartal 2011 » Nachportopflichtige Sendungen

>> Unzureichend freigemachte - also nachportopflichtige - Sendungen in den
Jahren 1921-1923 nach Danzig-Langfuhr, -Neufahrwasser, Oliva und Zoppot: 

Alles ganz korrekt, könnte man meinen! Nur wurde einen Tag zuvor, am 10.08.1923, T 100, das doppelte Auslandsbriefporto, auf 20.000 M erhöht. Man hätte also diesen Betrag verlangen müssen. Anscheinend aber war man in Langfuhr über die vorausgegangene Portoerhöhung noch nicht informiert

*-  Abb. 7:

Richtig knackig wurde die Nachportoberechnung bei diesem Beleg, einem Brief aus Libyen vom 15.10.23 in die Danziger Innenstadt. Das geforderte Nachporto von 390 Mio. M musste jetzt schon in Form von Freimarken verklebt werden, weil auch die überdruckten Portomarken mit ihren hohen Summen schon nicht mehr ausgereicht hätten.

Es sollten 0,65 Goldfranken oder 65 cent. nacherhoben werden, ein Betrag, der mit 3.900 Mio. Mark zu Buche geschlagen hätte. Der Auslandsbrief kostete zu diesem Zeitpunkt in Danzig 3.000 Mio. M (= 3.000.000.000). Oder bedeutete die geforderte Nachgebühr 0,65 centimes, also 39 Mio. M, einen vergleichsweise lächerlichen Betrag? Man einigte sich intern gewissermaßen salomonisch auf 6,5 cent. = 390 Mio. M Nachgebühr.

*-  Abb. 8:
Über Neufahrwasser-Nachtaxierungen sind wir umfangreich informiert durch die zahlreichen Postkarten, Druck-sachen und Briefe, die der Händler E. von Baggo an nicht existente Anschriften im Ausland verschickte. Als Portomarkenstempel kommen die beiden in die Zeit passenden Abschläge Danzig-Neufahrwasser a und ohne Kennbuchstabe vor.

An den 12 mir vorliegenden retournierten Stücken lässt sich immer zeigen, dass das Doppelte des Fehlbetrages erhoben wurde (siehe auch RS 222, 2009, Seite 1857). Nur einmal, bei der hier gezeigten Auslandsdrucksache, die mit 5 Pf. anstatt mit 25 Pf. frankiert war, kam nicht das Doppelte des Fehlbetrages (50 Pf.) zum Ansatz, auch nicht T 25 cent., wie in Norwegen verlangt (= 67 Pf.), sondern am 27.11.21 das Doppelte der Ausl.-Postkarte (2 x T 30 = 160 Pf.).

Arge Danzig, RS 230, 2011, Literaturbeilage 158, Seite 7.


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Added: 07/01/2011
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