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Vor 400 Jahren wurde Johannes Hevelius in Danzig geboren.

ARGE DANZIG e. V.   - - -   Literaturbeilage 165
Dieter W. Leitner, „Bund der Danziger“, Tel. 06157-6796                                 

Der bedeutendste Astronom Europas seiner Zeit Vor 400 Jahren wurde Johannes Hevelius in Danzig geboren.

>> Die "Machina coelestis" ("Himmelsmaschine") besaß eine Brennweite von 140 Fuß (= 42,47 m) und einen Mast-baum von 90 Fuß (= 27,43 m). An diesem wurde das Instrument mit Flaschenzügen und Winden emporgehoben und herabgelassen. Objektiv und Okular steckten in Schutzkästen. Die ganze Einrichtung konnte um den Mastbaum herumgeführt und so nach allen Seiten ausgerichtet werden.

Wegen fehlender Stabilität konnten aber keine wertvollen Beobachtungen durchgeführt werden. Jeder Luftzug machte die mühsam hergestellte Einstellung wieder hinfällig. 

Als er nach dem Tod seiner ersten Frau 1663 Catharina Elisabeth Koopmannheiratete, wusste er noch nicht, dass sie damit zur ersten Astronomin der Geschichte werden würde. Denn sie hatte eine außergewöhnliche Auffassungsgabe und wurde für ihren Mann zur unverzichtbaren Assistentinbeim Beobachten der Sterne. Außerdem mussten die großen Sextanten und Quadranten immer von zwei Personen abgelesen werden. Nach dem Tode Hevelius' gab sie drei weitere unvollendete Schriften ihres Mannes heraus.

1679 traf Hevelius ein schwerer Schicksalsschlag. Wohl aus Neid wurden durch Brandstiftung seine Häuser mit der Sternwarte vernichtet. Er gab nicht auf und nach drei Jahren Bauzeit konnte er in seinem Observatorium auf den neuen Gebäuden die Bahn des Halleyschen Kometen verfolgen.

*- Hevelius am Quadrant.
*- Hevelius mit seiner Frau.

Der Astronom aus Leidenschaft ist vielfach geehrt worden. Die wohl größte Ehre wurde ihm zuteil, als man ihn 1664 einstimmig zum Fellow der Royal Society in London wählte. König Johann III. Sobieski, der zu Hevelius ein persönliches Verhältnis hatte, gewährte diesem nach dem Brand großzügig finanzielle Hilfe, ebenso der französische König Lud-wig XIV. Beide setzten dem Forscher eine lebenslange Rente aus. Papst Innozenz X. lobte seine Mondtopographie sehr, meinte aber, es sei schade, dass sie ein Ketzer geschrieben habe. Der Große Kurfürst, der englische König und die schwedische Königin wollten ihn in ihre Dienste nehmen, doch er blieb Danzig treu.

Arge Danzig, Literaturbeilage 165, Seite 2.


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Added: 26/01/2012
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