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Gallery » Rundschreiben 238 - 1. Quartal 2013 » Die DAPOSTA und ihre Blocks

Die DAPOSTA 1937 und ihre Blocks – ein Literaturbericht über eine philatelistische Schlacht

Literaturbeilage 168
Ton Hulkenberg, Tel. 0031-3329-83261, (a.hulkenberg@casema.nl)
15. November 2012

Einführung

Als die Postwertzeichenausstellung DAPOSTA begann, begann auch das große Sammeln der beiden Blocks. Ein Jeder wollte sie haben, und Spekulanten nutzten diese Entwicklung weidlich aus. Das Resultat war ein Zwiespalt in der philatelistischen Welt. Befürworter und  Gegner bekämpften einander in der philatelistischen Presse. Viele Zeitungen waren aber zurückhaltend und warnten ihre Leser, nicht blind auf diese neue philatelistische Entwicklung zu reagieren. 1938 erreichte der "Blockhunger" seinen Höhepunkt.

Eine Anzahl von Journalisten nahm seinerzeit Stellung. Krüger [15] schreibt 1937 in der Zeitschrift "Illustriertes Briefmarken-Journal", dass ihn die Philatelie an Modephänomene erinnert und listet die Launenhaftigkeit der Sammler über die Jahre auf. Er meint, dass die große Nachfrage nach Blocks mit außerordentlichen Preiserhöhungen begleitet sein wird. Er sagt auch, dass alle neuen Äußerungen sowohl mit Spott als auch mit Gier begleitet werden. Erklärungen für das neue Blockphänomen gibt es nicht, und dass Ganze ließe sich am besten vergleichen mit einer Börsenspekulation. Was der Sammler will, ist nicht aufzuhalten. Müller [16] sah  1937 in "Die Postmarke" den Untergang des Blocksammelns schnell näher kommen. Er stellte fest, dass die Sammler nicht jeden Block gegen jeden beliebigen Preis ankaufen werden. Schnell wurde erkannt, dass die neu erschienenen Blocks bei Erscheinen zu teuer sind und daraufhin im Preis fielen. Die Schuld sah er bei den Spekulanten, die immer wieder das Blockfieber neu beleben wollten. Aber sie sind auch Diejenigen, die ihr eigenes Grab schaufeln. Sie dachten, dass die Sammler keine eigene Meinung hätten und dadurch ein Raubzug auf deren Portemonnaies möglich war. Nach anfänglicher Begeisterung sahen die Sammler ihre Fehler ein, und auch der Handel wachte aus der Euphorie auf. Für aussichtsreichen Handel in Blocks muss man groß investieren. Und letztendlich fließen von den vielen Millionen nur kleine Beträge an die Händler und die herausgebende Post. Auch der Preis der DAPOSTA-Blocks sank schnell. Müller beschreibt, wie die Spekulanten verschiedene Händler dazu brachten, Tausende Blockpaare zu kaufen. Es sollte sich nur um etwa zehn Spekulanten handeln mit Büros in Brüssel. Da hätten sie ein Blockkonsortium errichtet, um vor allem den Blockmarkt für neu erschienene Blocks zu kontrollieren. Dieses Konsortium verhandelte mit Postdirektionen, wobei sie ganze oder umfangreiche Teile der Auflagen direkt bezogen. Weil die Post auf diese Weise nicht auf unverkauften Blocks sitzen blieb, konnte die Auflage billig abgegeben werden. Als Beispiele wurden Spanien und San Marino genannt.

Deutlich ist, dass die Auflagenhöhen vieler Blocks in keinem Verhältnis zu den durch die Spekulanten verlangten Preisen standen. Später haben die ausgebenden Postdirektionen hohe Zuschläge auf die Blocks erhoben, um auch von den Preisen, die die Sammler zu zahlen gewillt waren, zu profitieren. Auch deutsche Albenhersteller wie Schaubek und Borek haben durch Ausgabe von spezialen Blockalben oder Blockalbenseiten und Senf mit der Ausgabe eines Blockspezialkatalogs [22] diese Entwicklung unterstützt und Gewinn gemacht.

Die Ausstellung

Ursprünglich war die Danziger Landespostwertzeichen-Ausstellung "DAPOSTA" für November 1936 [10] geplant. Aber aus technischen Gründen wurde sie in den Juni 1937 verschoben. Wahrscheinlich lagen ökonomische Motive der Verschiebung zugrunde - wer möchte schon im Winter nach Danzig reisen?

Arge Danzig, Literaturbeilage 168, Seite 1.


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Added: 27/12/2012
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