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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 239 » Hier irrte der Postbeamte

Hier irrte der Postbeamte vor über 90 Jahren – und der MICHEL-KATALOG bis heute…
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204, E-Mail: bernd.marczinke@basell.com]

>> Diese zeitliche Differenz zwischen der Anpassung der Gebührensätze in Danzig und im Deutschen Reich im April/Mai 1921 sorgte offenbar gelegentlich für Verwirrung. Die ab­ge­bildete Drucksache vom 3. April 1921 aus Danzig nach Hannover war korrekt mit 10 Pfennig frankiert. In Hannover nahm der Postbeamte aber offenbar an, dass die Drucksache mit 5 Pfennig unterfrankiert war und vermerkte mit Blaustift 10 Pfennig (die doppelte) Strafgebühr (s. Vorderseite). Dazu wurde rückseitig der Portostempel vom 4. April 1921 ab­geschlagen. Der Empfänger verweigerte die Annahme (s. rückseitigen handschriftlichen Vermerk), so dass der Brief einen Tag später den Entlastungsstempel von Hannover erhielt (s. Vorderseite).
Damit jedoch nicht genug! Der Brief lief am 5. April ordnungsgemäß nach Danzig zurück und erhielt dort vorderseitig den Kreisgitterstempel DANZIG * 1 a mit leerer Brücke, der für Nachporto-Belege verwendet wurde. Die Danziger Post erkannte, dass der Brief zu Unrecht mit Strafporto versehen wurde und brachte einen entsprechenden hektographierten handschriftlichen Aufklebezettel an: „Die Austaxierung war zu Unrecht erfolgt. Im Freistaat Danzig hat eine Erhöhung der Gebühren noch nicht stattgefunden. Postamt Danzig 1“. Dann schickte man den Brief erneut auf die Reise (vorderseitig handschriftlicher Vermerk „Nochmals Hannover“) wo er schließlich vom Empfänger angenommen wurde.
Der Aufklebezettel lässt vermuten, dass dies nicht der einzige Fall einer Fehltaxierung war. Trotzdem ist dieser Brief, der aus der Sammlung von Bernhard Hennig stammt und im September 1994 bei Köhler versteigert wurde, der einzige mir bekannte Beleg dieser Art.
Der Michelkatalog hält auch nach über 90 Jahren daran fest, dass die Gebührenerhöhung für Drucksachen in Danzig wie im Deutschen Reich am 1. April 1921 erfolgte.
Die Gebührentabellen von Theo Henn geben dagegen korrekt den 1. Mai 1921 an.

Geschenkheft zur DAPOSTA 1937 (sehe Wolff-Kataloge, Band 5, Seite 6-27)

Bei ebay wurde Mitte Januar 2013 das unten dargestellte Geschenkheft angeboten und erhielt nach 8 Geboten einen Zuschlag von 131 €.

Dieses Geschenkheft (Größe 20 x 14 cm) besitzt eine rote Kordel-Bindung und ist mit Steckstreifen versehen, in denen Block 1a und 2a mit den Sonderstempeln der Ausstellung (Rundstempel, Ovalstempel) steckten.

Arge Danzig, Rundschreiben 239, Seite 2432.


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Added: 27/03/2013
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