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Gallery » Rundschreiben 243 - 2. Quartal 2014 » Der Todestag von Gregor Mendel

Historisches, Sachbeiträge und  Berichte

Der 130. Todestag von Gregor Mendel
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, e-Mail: martin.jenrich@web.de]

Gregor Johann Mendel (* 22.7.1822) begründete 1865 in seiner Schrift „Versuche über Pflanzenhybriden“ die Vererbungsgesetze für alle geschlechtlichen Fortpflanzungsvorgänge (mit den später nach ihm benannten drei Mendelschen Gesetzen). Seit 1856 beschäftigte er sich mit Kreuzungsversuchen an Erbsen, Bohnen u. a. Aus dem zahlenmäßigen Auftreten bestimmter Merkmale (Form und Farbe der Samen, Blütenfarbe) bei den Bastard-nachkommen leitete Mendel die nach ihm benannte Vererbungslehre ab. Seine Befunde gerieten aber in Vergessenheit und wurden erst 1900 wiederentdeckt. Fortan bestimmten sie die Vererbungsforschung, die heutige Genetik.

Man erkannte, dass die Erbanlagen auf den Chromosomen liegen, deckte die biologischen Mechanismen der Verteilung auf (Kernteilung, Reifeteilung, Stückaustausch zwischen väterlichen und mütterlichen Chromosomen während der Entwicklung der Keimzellen) und erhielt erste Anhaltspunkte über die Wirkungsweise der Gene. In diesem Zusammenhang spricht am auch vom genetischen Code. Das ist die Form, in der die genetische Information auf den Genen und damit im Erbgut jedes Lebewesens vorliegt. Alle Lebewesen verwenden denselben genetischen Code. Er ist also universell und bestätigt damit den gemeinsamen Ursprung allen Lebens.

Mendel wurde mit dem Vornamen Johann in Heinzendorf (Österreichisch-Schlesien) als Sohn von Kleinbauern geboren. Schon als Kind half er im elterlichen Garten beim Veredeln der Obstbäume, und im Garten der Dorfschule züchtete er Bienen. Als ausgezeichneter Schüler konnte er nach der Dorfschule das Gymnasium in Troppau besuchen. Von 1840 bis 1843 studierte er am Philosophischen Institut der Universität Olmütz (tschechisch Olomouc). In seiner kurzen Autobiografie vermerkt Mendel, dass er wegen „bitterer Nahrungssorgen“ seine Studien abbrach und beschloss, Mönch zu werden. Er wurde 1843 auf Empfehlung seines Physiklehrers – eines Paters - in die Augustiner-Abtei St. Thomas in Alt Brünn (tschechisch Brno) aufgenommen. Hier erhielt Mendel den Ordensnamen Gregorius und begann seine biologischen Untersuchungen. Von 1845 bis 1848 studierte er Theologie und Landwirtschaft an der Brünner Theologischen Lehranstalt. 1847 erfolgte die Priesterweihe, und er wurde Hilfslehrer am örtlichen Gymnasium. Der Abt ermöglichte ihm von 1851 bis 1853 ein Studium in Wien. Dort lernte Mendel unter nderem Experimentelle Physik bei Christian Doppler, dem Entdecker des Doppler-Effekts, und Anatomie und Physiologie der Pflanzen bei Franz Unger. Ab 1854 war er wieder als Hilfslehrer in Brünn tätig, jetzt an der Oberrealschule, wo er 14 Jahre bleiben sollte.

1868 wurde Mendel Abt der Augustiner-Abtei in Alt Brünn. Im Frühjahr 1883 erkrankte er an einem Nierenleiden, das zu einer allgemeinen Wassersucht führte. Gregor Mendel -   heute als „Vater der Genetik“ bezeichnet - starb am 6. Januar 1884 in Brünn.

Die Landespostdirektion der Freien Stadt Danzig ehrte Mendel im Rahmen ihrer Ausgabe „Deutsche Ärzte und Naturforscher“ (MiNr. 306-308), die – von der Reichsdruckerei Berlin entworfen und in Bögen von 10 x 5 Stück gedruckt - am 29. April 1939 verausgabt wurde.

Quellen:
Lexika und Wikipedia

Arge Danzig, Rundschreiben 243, Seite 2562.


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Added: 03/06/2014
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