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>> Meine zweite Reise nach Danzig
[Martin Jenrich]

Er erhielt auch ein Ehrengrab mit entsprechen-der großer Tafel auf einem Extraareal, doch die Anlage sah sehr ungepflegt aus. Hat hier der Mohr seine Schuldigkeit getan ? — Weiter ging's nach Mariensee.

Wir nahmen eine Abkürzung durch den Wald am See entlang, die ob ihrer Katzenkopf - Pflasterung dem Auto einiges abverlangte. Aber die Lage des Ortes am Rande der Kaschubischen Schweiz entschädigte uns sehr ! Hier könnte man Urlaub machen. Es gibt zwei Kirchen; die architektonisch interessantere steht in Seenähe. Die Post fanden wir auch. Sie wird heute noch genutzt. - Eigentlich hätten wir nun nach Strippau fahren müssen, doch wir entschieden uns, die Rückfahrt anzutreten. So kamen wir nach Stangenwalde. Das ist ein sehr kleiner Ort und wir erfuhren auch nicht, wo die Post war. Ein Stempel dieses Ortes dürfte eigentlich nicht häufig sein. — Czapielken (hatte eine preußische Post) wurde dann durchfahren, und wir gelangten nach Kahlbude. Das ist ein größerer Ort, und wir mussten mehrere Leute befragen, ehe wir die Post fanden, die sich an der Peripherie in einer Nebenstraße befindet: ein ca. 150 Jahre altes Gebäude mit einem Feldstein-Fundament. Heute ist ein Laden drin. Ja, und da fiel uns auch sofort ein, dass es viele Gefälligkeitsstempel von Kahlbude gibt. - Über Löblau gelangten wir dann am späten Nachmittag wieder nach Danzig. Somit hatten wir unser Ziel, wie eingangs envähnt, erreicht. Nun hat man auch eine ungefähre Vorstellung von den Orten, deren Stempel auf Danzigmarken prangen. Ja, diese Reise in die Vergangenheit (und Gegenwart) war sehr interessant und bereitete uns beiden viel Vergnügen.

Da wir aber noch zwei Tage zur Vertilgung hatten, machten wir nun einen Abstecher nach Ostpreußen. Ziel war der Oberländische Kanal, den wir über Elbing und Preußisch-Holland erreichten. Aus Fernsehberichten wussten wir, dass hier die Schiffe „über den Berg" gezogen werden. Das sei notwendig, weil der Kanal Höhenunterschiede zu überwinden hätte, die man sonst nur mit Schleusen ausgleichen könnte. Der Kanal ist deshalb in mehrere Teile geteilt, wie eine Seenkette.

Und nun hatten wir die Gelegenheit, selbst zu erleben, was geschieht:
Das ankommende Schiff fährt auf eine Slipanlage, die es dann, über Seile angetrieben, über die Abgrenzung in den nächsten Teil des Kanals bringt. Das Ganze wird mit Wasserkraft über große Rollen, die auch quer laufen, bewerkstelligt. Wir durften (gegen ein kleines Trinkgeld) in das Gebäude, in dem die Steuerung mit einer großen Seiltrommel und einem riesigen Zahnrad, das von einem Wasserrad angetrieben wird, untergebracht ist. - Es war ein herrlicher Sonnentag, und wir saßen noch längere Zeit auf einer Bank am Kanal, um das alles mehrere Male zu erleben. Und dann fuhren wir nach Frauenburg ans Frische HafT. Die Fahrt Nute uns über einfache, fast leere Landstraßen, und wir hielten mehrmals an, um die herrliche Landschaft mit ihrem Grün und die Ruhe zu genießen. Dazu war es warm und die Sonne schien. Den weiten Himmel über Ostpreußen, wie in Gedichten oder Berichten beschrieben, den gibt es wirklich, und er regte uns zum Schwärmen an. In Frauenburg bestaunten wir die riesige Burganlage mit dem ebenso riesigen Dom. Nikolaus Kopemikus war hier Kanzler des Domkapitels. Auch sein Grab befindet sich hier, und zwar im Dom, dessen schönes Inneres wir besichtigen konnten. — Zurück ging's dann wieder über Elbing nach Danzig.

Nun noch ein abschließendes Wort zur Philatelie. Wir waren auch diesmal zum Tausch im „Haus der Philatelie" in Danzig und suchten sowohl in Danzig als auch in Zoppot Briefmarkenläden auf. Was uns da so angeboten wurde, spottet jeder Beschreibung. Die schönsten Stempel von kleinen Postorten, wie von Rembrandt gemalt (sagt Herr Bronisch immer). Und wenn man dann mal die Marke umdrehte, war sie völlig weiß, d.h. kein Durchscheinen eines Stempels, obwohl er vorderseitig nicht gerade zart war. Alles Fälschungen! Und sowohl in Danzig als auch in Zoppot fanden wir die gleichen Ganzstücke bzw. Blöcke mit gleichen Stempeldaten. Was da noch so auf uns zurollen wird, jetzt, nachdem Polen in der EU ist, das lässt einen grausen.

Trotzdem: Auch diese, meine zweite, Danzigreise war ein voller Erfolg. Wir waren ca. 1700 km mit dem Auto unterwegs, lernten Land und Leute etwas mehr kennen und vervollkommneten unser Wissen über die Danzig-Philatelie. Was wollen wir mehr ?

Anfragen, Mitteilungen, Veröffentlichungen


Polnische Ortsnamen
[Anton Auffenberg]

Zu diesem Thema sind mehrere Mitteilungen eingegangen. Besten Dank hierfür !
Ich habe daraufhin die schon dem Rundschreiben Nr. 204 anhängende Liste korrigiert und ergänzt und tilge sie in der überarbeiteten Fassung nochmals bei.

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Arge Danzig, Rundschreiben 205, Seite 1407.

Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh.


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Added: 14/07/2007
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