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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 194 - 1. Quartal 2002 » Zum 65. Jubiläum der Arge Danzig

>> Zum 65. Jubiläum der Arge Danzig
[Hans-Joachim Düsterwald]

Wir wollen aber auch kämpfen gegen alles Schädliche und Abträgliche, gegen Mache, Schwindel und Fälschungen, wie auch gegen liebgewordenen Selbstbetrug."

Die Gründungsversammlung der Arbeitsgemeinschaft Danzig fand am 23. März 1936 im Lokal "Ayckes Wein- und Bierstuben", Danzig, Hundegasse 11, statt. Der Zusammenschluss der Danzigsammler erfolgte hauptsächlich wegen der im Jahre 1935 in größeren Mengen als echt zum Verkauf angebotenen Aufdruckfälschungen von Marken der Danziger Post- und Telegraphenverwaltung. Man wollte sich davor schützen. Weiterhin sollte ein allgemeiner Erfahrungs- und Informationsaustausch unter den Danzigsammlern initiiert sowie die Marken und Stempel der Freien Stadt Danzig katalogisiert werden.

Die Vereinigung der Danzigsammler war nach den Gebieten Deutsche Kolonien (1928), Memelland (1929) und Deutsche Inflation (1931, heute INFLA-Berlin) die vierte ihrer Art in Deutschland und führte als zweite den noch heute gebräuchlichen Namen "Arbeitsgemeinschaft". Unter Vorsitz von Herrn Wilhelm Marx fanden monatlich Zusammenkünfte statt.

Die meisten Mitglieder wohnten in Danzig. Im Jahre 1940 war die Mitgliederzahl auf über 100 gestiegen, sank aber durch die Kriegsverhältnisse rapide ab. Herr Marx verstarb in Danzig nach Kriegsende.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs - die letzte Vereinsversammlung fand noch am 16. Januar 1945 statt - wurden neben vielen Mitgliederrundschreiben und Abhandlungen über spezielle Themen auch zusätzlich 35 Ausgaben des Mitteilungsblattes "Das Danziger Postwertzeichen" heraus gegeben.

Herr Franz Prill, der stellvertretende Vorsitzende, versuchte nach seiner Ausweisung aus Danzig von der Lüneburger Heide aus, wenigstens die in Deutschland wohnenden Mitglieder anzuschreiben. Ein erstes Rundschreiben erreichte die Mitglieder bereits 1947. Aber die Finanzlage, besonders nach der Währungsreform 1948, war katastrophal. Nur sechs Rundschreiben konnten herausgebracht werden. Nur noch 20 Mitglieder waren der Arge treu geblieben.

Ab 1955 setzte Herr Gerhard Schüler, eines der Gründungsmitglieder, die Vereinsarbeit durch vierteljährlich erscheinende Rundschreiben fort. Dadurch schaffte er den zweiten Anfang der Arbeitsgemeinschaft Danzig. Er stellte seine Kenntnisse selbstlos in den Dienst der Arge.

Herr Schüler war 1941 nach beendetem Studium aus Danzig in seine Heimatstadt Hamburg zurückgekehrt. Die Arge Danzig leitete er bis zu seinem Ableben im Juli 1981. Zu dieser Zeit zählte die Arge 90 Mitglieder.

Herr Karl Kniep, wie die Herren Marx und Prill gebürtiger Danziger, übernahm die Leitung der Ar-ge und führte sie 10 Jahre im Alleingang wie vorher Herr Schüler. Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und der Regionaltreffen fiihrte zu einem Mitgliederstand von 240 im Jahre 1991, davon 40 im Ausland.

Genau 55 Jahre nach Gründung der Arbeitsgemeinschaft in Danzig erfolgte am 23. März 1991 in Wiesbaden eine organisatorische Umformung durch eine Neugründung mit Satzung und Eintrag in das Vereinsregister. Damit war der Weg für den Weiterbestand der Arge Danzig e.V. gewährleistet. Heute wird die Arge von Herrn Klaus Wolff aus Berlin geleitet.

Weitere Vereinigungen von Danzigsammlern in anderen Staaten

USA: Innerhalb der GPS (Germany Philatelie Society) gibt es die 1975 gegründete sehr aktive "Danzig-Study-Group" mit Sitz in Baltimore. Sie betreut zur Zeit 100 Mitglieder.

Dänemark: Für den skandinavischen Raum wurde 1990 eine Danzig-Gruppe („Danzig-Gruppen") mit Sitz in Aalborg gebildet. Sie umfasst mit 40 Mitgliedern jedoch zusätzlich die Sammler der den Ostseeraum umgebenden Länder außerhalb Skandinaviens.

Polen: Im Jahre 1994 etablierte sich in unserer Gründungsstadt eine Danzigabteilung („Okreg Gdansk") des Polnischen Philatelistenverbandes mit etwa 40 Mitgliedern.

Während die Mitglieder der amerikanischen und skandinavischen Gruppe vorrangig an den Briefmarken der Freistadtzeit Danzigs interessiert sind, bearbeiten die polnischen Sammler vornehmlich die Postgeschichte Danzigs ab 1945. Zahlreiche Berührungen ergeben sich für alle Danzigsammler jedoch aus der Zeit bis 1920. Selbstverständlich haben wir alle untereinander gute Kontakte, und Doppelsowie Dreifachmitgliedschaften einzelner Sammler sind keine Seltenheiten.

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Arge Danzig, Rundschreiben 194, 15.12.2001, Seite 1232.


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Added: 30/11/2015
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