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Am Mariensee
[John Muhl im „Danziger Hauskalender“ 1986]

Mariensee – slavisch Privisa – ist 1291 mit Strippau und Klanau dem Kloster Eldena verliehen worden und 1347 vom Orden angekauft. Am See entstanden verschiedene Güter: Dittrichswalde, 1418 an Dietrich von Lehndorf zu Magdeburgischem Recht neu verliehen; eine Glashütte am See und eine Mühle am Ausfluß der Fietze aus dem Marien-see hatten schon die Strippauer Mönche angelegt. Nach dem Thorner Frieden kam Mariensee an den Bischof von Kujavien. Von 1500 an sind Mariensee, Dittrichswalde und Glashütte im Besitze von Adligen und Danziger Bürgern, seit 1904 ist Mariensee staatliche Domäne.

Unweit – 3 km – nördlich von Mariensee und wie dieses an der Strippauer Chaussee gelegen, finden wir das Dorf Pomlau, das bis 1526 die Schicksale Strippaus geteilt hatte. Es hat früher Byelau geheißen und ist eine Gründung des Danziger Bürgers Tiedemann Bye. Im Jahre 1526 ist Pomlau zur Herrschaft Mariensee gekommen und durch die Gesetzgebung von 1850 vom Obereigentum befreites Bauerndorf geworden.

Das Wald- und Seengebiet Mariensee wird mit Recht als die schönste Landschaft im Gebiet der Freien Stadt Danzig angesehen. In eineinhalb Stunden kann man eine genußreiche Wanderung um den Mariensee herum machen, vorbei an der schönbewaldeten Insel den Scharshütter Burgwall besuchen, der auf schmaler Halbinsel weit in den See hineinragt und von den Uferhöhen herrliche Aussichten nach Dorf und Kirche Mariensee und ebenso nach der anderen Seite nach Kleinsee und Glasberg genießen. Unmittelbar an den Mariensee schließt sich der Kleinsee an, der ehemals wohl mit dem großen See vereinigt war. Zu diesem fallen im Gelände von Lagereih und Pomlau her und ebenso gegenüber auf der anderen Seite von Gorzisken und Scharshütte her tiefe Einschnitte herab, die sich in flachem Wiesengelände fortsetzen, dem man es ansieht, daß bis hierher in früheren Jahrhunderten die Wasser des Mariensees gereicht haben. Auch hier läßt es sich besonders genußreich wandern. Die anschließenden Wälder von Stangenwalde, die steile Uferhänge bei Hüttenfeld und unterhalb Michaelshütte am Glamkesee bieten dem Wanderer unendliche Möglichkeiten.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 216, Seite 1658.


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Added: 23/07/2007
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