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>> Der Udet-Flugtag in Danzig 1931
[Bernd Marczinke, Tel: 06232-26204, eMail: bernd.marczinke@t-online.de,
Giles du Boulay, eMail:dsguk2007-danzig@yahoo.co.uk]

Der Flugtag verlief allerdings nicht ungetrübt und stand schon stark unter dem wachsenden Einfluss der Danziger Nationalsozialisten. Die „Danziger Volksstimme“ berichtete in ihrer Ausgabe vom 3. August 1931:

„Alles, was gestern die Straßen des Flugplatzes absperrte und Eintrittskarten verkaufte, trug demonstrativ das Stahlhelmabzeichen… Nazis, in vollem Kriegsschmuck, versahen den Ordnungsdienst, regelten den Autoverkehr und sperrten die Grenzen des Flugplatzes ab. Viele Besucher waren davon unangenehm überrascht und häufig hörte man abfällige Bemerkungen. Nicht wenige verzichteten auch auf den Besuch der Veranstaltung, da sie die Stahlhelmsperre nicht passieren wollten. … Das Aufgebot von Stahlhelmern und Nazis erweckte den Eindruck, als wenn der Flugtag eine Angelegenheit der nationalsozialistischen Parteien war…“

Die „Danziger Volksstimme“, Zeitung der Danziger Sozialdemokraten, wurde 1936 verboten und stellte ihr Erscheinen ein.

Eine Woche vor dem Flugtag in Danzig, am 25. Juli 1931, nahm Ernst Udet auf dem Flughafen von Heston am King’s Cup Air Race teil, einem seit 1922 in Großbritannien ausgetragenes Luftrennen. Mit seinem berühmten Flamingo U-12 Doppeldecker unternahm er dort ebenfalls atemberaubende Flugkunststücke.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Ernst Udet im Reichsluftfahrtministerium verantwortlich für die technische Ausrüstung der Luftwaffe und bekleidete ab 1939, zuletzt im Rang eines Generaloberst, das Amt des Generalluftzeugmeisters der Wehrmacht. Udet gilt als mitverantwortlich für die fehlgesteuerte deutsche Luftrüstung während der ersten Kriegsjahre, die vor allem an ihrer gewaltigen Ineffizienz und der Tatsache litt, dass die politischen Zielvorgaben und der Kriegsverlauf völlig konträr waren. Nach den Misserfolgen in der Luftschlacht um England und den damit verbundenen Anfeindungen durch Göring erschoss sich Ernst Udet am 17. November 1941.

Quellen:
Bundesarchiv, Bild 146-1984-112-13

Arge Danzig, Rundschreiben 251, 2. Quartal 2016, Seite 2864.


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Added: 21/06/2016
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