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>> Das seltenste Objekt der Danzig-Philatelie?

Mit dem Briefmarkensammeln habe ich als Gymnasiast 1947 begonnen. Im März 1961 wurde ich Mitglied des hiesigen Philatelisten-Clubs, und seit Januar 2009 bin ich Mitglied der Arge „Deutsche Ostgebiete".
Als langjährigem Philatelisten wurde mir vor ein paar Monaten der Auftrag erteilt, eine ausschließlich aus deutschen Briefen, Postkarten und Ganzsachen bestehende Teilsammlung eines verstorbenen Vereinsmitgliedes zu ordnen und zu verkaufen.

Und nun komme ich zu der abgebildeten Ganzsache. Sie war ursprünglich die P 4 der Polnischen Post in Danzig (PORT GDAŃSK). Links unten kann man klein gedruckt den polnischen Druckvermerk „P. P. T. T. ( X -1938) 100.000" erkennen. Die Abbildung des eingedruckten Wertzeichens zeigt die MiNr. 35 des zum 20-jährigen Jubiläum der Republik Polen am 11.11.1938 herausgegebenen Satzes von 4 Marken (MiNr. 34-37). Diese Ganzsache wird sowohl im MICHEL Ganzsachen-Katalog Deutschland - Abschnitt Freie Stadt Danzig - Polnische Post in Danzig/Port Gdańsk als auch im MICHEL Ganzsachen-Katalog Europa Ost - Abschnitt Polen - Polnische Post im Ausland - aufgeführt.
Der Katalogwert des gebrauchten Objekts wird übereinstimmend mit einem relativ hohen Betrag vermerkt.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen am 1.9.1939 wurden die bis dahin noch nicht verkauften Exemplare der GA P 4 von der deutschen Post geändert. Im MICHEL-Katalog Ganzsachen Deutschland heißt es dazu: „P 4 wurde als Formular mit durchbalktem Wertstempel von der Deutschen Dienstpost Osten übernommen. Gebraucht sind nur wenige Stücke bekannt." Im MICHEL-Katalog Europa Ost steht interessanterweise ein leicht veränderter Text: „P 4 wurde größtenteils mit durchbalktem Wertstempel als Formular der Deutschen Dienstpost Osten verbraucht."

Und so habe ich dann diesen interessanten Beleg in dem mir zum Verkauf überlassenen Nachlass als schlichte dreizeilige Formular-Postsache gefunden – wie oben abgebildet.
Zwei kurze Auskünfte möchte ich abschließend geben:
1) Zum Katalogtext „wenige Stücke“ konnte der Chef des Schwaneberger Verlags als Herausgeber des MICHEL-Katalogs keine Zahl nennen. Er sagte mir in einem Telefonat, dass es sich höchstens um eine niedrige zweistellige Zahl handeln könne.
2) Dem für das Gebiet „Port Gdańsk“ zuständigen Prüfer des BPP e. V. wurde solch ein Beleg noch nie vorgelegt.

Es ist sicherlich verständlich, dass mich interessiert, ob bei den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Danzig weitere Belege dieser seltenen Ganzsache existieren. Bitte konsultieren Sie mich unter der o. a. Telefonnummer.


Der Seesteg in Zoppot 1933

Arge Danzig, Rundschreiben 258, 1. Quartal 2018, Seite 3144.


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Added: 30/12/2017
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