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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 195 - 2. Quartal 2002 » Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern (HAN)

Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern (HAN)
[Anton Auffenberg]

A. Definition
„Echte" Hausauftragsnummern (HAN) wurden nur von der Reichsdruckerei in Berlin vergeben. In dem hier zu betrachtenden Zeitraum bestanden sie aus einer 6-stelligen Zahl mit vorangestelltem H. Die ersten vier Ziffern waren eine laufende Nummer, die beiden letzten Ziffern, von den vier ersten durch einen Punkt (tief oder meist mittig stehend) getrennt, bezeichneten die Jahreszahl. Dabei ist zu beachten, dass früher das Rechnungsjahr erst am 1. April begann. So erhielten also Druckaufträge im ersten Quartal des Jahres 1920 noch die Endziffern 19. Wurde ein Druckauftrag in Teilen ausgeführt, folgte (mit kleinem Abstand) eine weitere Ziffer.

Auch wurden Hausauftragsnummern nur beim Plattendruck vergeben. Beim Rollendruck erhielten die Bögen laufende Zählnummern.

Das für „Hausauftragsnummer" stehende „H" wird in der Literatur auch als „Hausbuchnummer" interpretiert. Zumindest wird durch diese Bezeichnung der Sinn der Nummer deutlicher: Die eingehenden Druckaufträge erhielten zur eindeutigen Identifizierung laufende Nummern.

Diese „echten" HAN kann es also nur beim Plattendruck von in der Reichsdruckerei hergestellten Marken (oder Aufdrucken) geben. Auf das Danziger Sammelgebiet bezogen handelt es sich also zunächst um die Urmarken des Deutsches Reichs, die mit „DANZIG" überdruckt wurden. Es sind die MiNrn. I bis 52 und 72.

Die fälschlicherweise ebenfalls als „HAN" bezeichneten Druckangaben späterer Jahre (1922 und ab 1927) sind tatsächlich bruckdaten. Diese stellen zwar auch eine Chronologie dar, aber nicht in dem strengen Sinne wie die „echten" HAN der Reichsdruckerei.

B. Generelle „Felebestimmung der HAN auf dem Bogenrand

Natürlich hat der Bogen keine „Felder" im gebräuchlichen Sinne. Gemeint sind die „Ersatz" felder, neben oder unter denen die „HAN" zu finden sind.

Wichtig zur Feldbestimmung ist die Bogengröße (Anzahl der Marken) und die Zählweise.

Zur Bestimmung des Bogenfeldes sagt der Michel-Katalog:

„Die Basis für die philatelistische Zählweise ist, unabhängig von Bogenrandbeschriftungen, das normalstehende Markenbild".

Meine im Rundschreiben Nr. 195 anhand der MiNr. 259 beschriebene Feldbestimmung ist daher falsch. Ich habe auch festgestellt, dass bei den Danziger Marken die Reihenwertzahlen unabhängig von der Druckrichtung bei normaler Markenlage immer am Oberrand der „normal stehenden" Marken sind. Vielleicht habe ich bei meinen Ausführungen unser Mitglied Rolf Tworek falsch verstanden.

Mit der Zählung der Bogenfelder wird (bei „normaler" Lage der Marken) links oben begonnen und reihenweise weitergezählt.

C. Vorkommen der „HAN"

Wir müssen also die „HAN" wegen der völlig unterschiedlichen Bedeutung in drei große Gruppen einteilen:

1.  Überdruckmarken MiNr. 1-52 und 72
2.  Einige Werte der ersten Wappen-Serie
3.  Die Buchdruck-Marken ab 1927

Zu 1:
Alle im Platten-Buchdruck oder Platten-Offsetdruck hergestellten Urmarken dieser Gruppe (MiNr. 1-52 und 72) weisen HAN in der Markenfarbe, bei zweifarbigen Marken in Schwarz, auf.

Aufdruck-HAN weisen nur die MiNrn. 1-15 auf, denn nur diese sind in der Reichsdruckerei über-druckt worden. Da alle Werte dieser 1. Aufdruckausgabe - unabhängig von der Druckart der Urmarken - im Plattendruck überdruckt wurden, tragen auch alle Werte Aufdruck-HAN.

Die Marken ab MiNr. 16 wurden dagegen in der Danziger Druckerei Sauer überdruckt und weisen somit keine Aufdruck-HAN auf.

Alle Germania - Marken haben Schalterbogen zu 10 x 10 = 100 Marken. Die linke senkrechte Reihe bei diesen Bogen hat also die Felder 1, 11, 21 usw. bis 91, die senkrechte rechte Reihe die Felder 10, 20, 30 bis 100. Die unterste waagerechte Reihe besteht aus den Feldern 91 bis 100.

Die Stellung der Urmarken-HAN (in Markenfarbe, bei den zweifarbigen Marken in Schwarz) aller überdruckten Germania-Marken ist vielfältig. Diese HAN kommen auf dem linken oder rechten Seitenrand sowie auf dem Unterrand vor.

Die MiNr. 1 (5 Pfg.) gibt es nur im Walzendruck; sie trägt daher keine Urmarken-HAN.

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Rundschreiben 195, Grundsätzliches zu den Hausauftragsnummern (HAN), Seite 1.


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Added: 02/12/2015
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