Was (noch) nicht im Katalog steht (Folge 7)
[Willy Deininger, Tel. 06081-5823669]
Auf den ersten Blick sieht der Betrachter einen hübsch frankierten Zuleitungsbeleg zur 1. Südamerikafahrt 1932 des Luftschiffes „Graf Zeppelin“ aus Danzig nach Rio de Janeiro. Die Aufgabe des Briefes erfolgte in Danzig am 19.3.32 beim PA Danzig 1, die Ankunft in Rio ist rückseitig am 26.III.32 bestätigt worden. Die Absenderangabe ist in Portugiesisch abgefasst; soweit verständlich, handelt es sich um eine Gesellschaft in Bahia.
In den Monaten vor der Ausstellung wurde der Werbeumschlag zur Luposta gern und reichlich verwendet. Aufkleber und Bestätigungsstempel sind vorderseitig sauber und gut lesbar angebracht.
Der Brief ist mit einer Frankatur von 2,75 Gulden portogerecht: Auslandsbrief 0,35 G + Einschreibegebühr 0,20 G + Zeppelinzuschlag 2,20 G
Was ist also das Besondere dieses Beleges?
Von den 5 verklebten Marken wurden drei am Schalter verkauft (MiNr. 213, 220, 221), zwei sind sogen. „Nichtschaltermarken“ (MiNr. 203 U, 204 U). Diese stammen entweder aus Vorlagebögen für die Postverwaltung oder Makulaturbeständen der Danziger Postdruckerei. Mittels einer Lupe ist die unterbliebene Perforierung gut zu erkennen.
Wie dem auch sei, durch die unbeanstandete oder unerkannte Verwendung dieser Marken ist der Danziger Post ein Schaden von 0,60 G entstanden.Wie viele der restlichen 99 Marken des Bogens mögen in ähnlicher Weise verwendet worden sein?
Im MICHEL-Katalog Deutschland-Spezial erscheint eine Bewertung der gestempelten Marken der MiNr. 202 U - 206 U angebracht. Sie sollte sich an der MiNr. 206 F orientieren.
Arge Danzig, Rundschreiben 246, Seite 2685.
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Added: 06/08/2015
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