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>>  >>  >> Altere Stempel mit und ohne Stundenzahlen
.                    ( Anton Au ffenberg)

Was war der Grund für diese unterschiedliche Verlährensweise? Es kommen grundsätzlich folgende Anlässe in Frage:
• Verwendung im Innendienst, wo die Uhrzeit nicht erforderlich war.
• Aptierungen.

Bei Stempelabdrucken ohne Uhrzeit aus dem Innendienstbereich gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, nämlich entweder eine zeitgleiche Verwendung während der gesamten oder eines Teils der Sternpellaufzeit oder eine Verwendung nach der Laufzeit des Stempels als Aufgabestempel.

Als Regelfall muß die zeitlich parallele Verwendung mit und ohne Uhrzeit angesehen werden. Die Stempelabdrucke ohne Uhrzeit wurden dabei vor oder nach den Schalterstunden angebracht. Es ist klar, daß in diesen Fällen eine zeitliche Abgrenzung von Abdrucken mit und ohne Stundenzahlen nicht möglich ist. Im übrigen kann der Fall „ohne Stundenzahlen" als „Normalentwertung" für bestimmte Fälle gelten und daher gleichwertig mit den Stundenzahlen angesehen werden. Da einzelne Stundenzahlen (z.B. 1-2 N) meist viel seltener sind als Abdrucke ohne Stundenzahlen, fehlt für den letzteren Fall eine Begründung für eine Sonderbewertung; sie entfällt daher in Zukunft. Bei den Stempeln, die es in diesem Sinne mit und ohne Stundenzahlen gibt, wird aber ein entsprechender Hinweis erfolgen. Der hier beschriebene Fall der parallelen Verwendung mit und ohne Stundenzahlen kommt bei vielen Postanstalten vor (Altmünsterberg, Groß Lesewitz, Groß Trampken, Lamenstein, Löblau, Mariensee, Osterwick, Palschau, Rambeltsch, Sankt Albrecht, Schidlitz, Schönbaum, Tiegenhof und Zoppot).

Es gibt aber auch einen Stempel, der im Spätstadium nur ohne Stundenzahlen im Innendienst verwendet wurde. Hier ist eine klare Abgrenzung für die zeitliche Verwendung und die Verwendungsart möglich. Diese Art entspricht praktisch den Abdrucken der späteren Typenradstempel, die für gleich gelagerte Fälle eine spezielle Datumszeile ohne Stundenzahlen erhielten. Derartige Fälle werden da-her auch künftig im Katalog gesondert aufgeführt und bewertet. Diesen Fall kenne ich nur von Zoppot a; er ist ja ohnehin nur bei Postanstalten möglich, die mehrere Stempel verwendeten, wovon dann einer nur im Innendienst benutzt wurde.

Für kleinere Orte sind auch Stempel eingeführt worden, die von Anfang an keine Stundenzahlen aufwiesen, weil diese Postanstalten nur einen Postabgang am Tage hatten und sich daher eine Stundenangabe erübrigte. Entweder war die Einfügung von Stundenzahlen technisch gar nicht möglich, weil dort ein Stern saß (Klein Montau, Osterwick, Schönbaum, Schöneberg, Wotzlaff) bzw. keine Vorrichtung im Stempel vorgesehen war, oder Stundenzahlen wurden trotz der vorhandenen Vorrichtung tatsächlich nicht eingesetzt (Groß Lichtenau, Jungfer, Neumünsterberg, Pieckel, Pröbbernau, Sobbowitz, Stutthof, Tiegenort, Zeyer). Diese Art der Stempel nahm man in späterer Zeit zurück.

In Einzelfällen wurden Stundenzahlen später zusätzlich eingefügt (Beispiel vermutlich Groß Plehnendorf). Es ist einsichtig, daß in diesem Fall eine Katalogisierung beider Typen erfolgt, handelt es sich doch dem Sinne nach um eine Aptierung.

Als Sonderfall ist der Einkreisstempel von Tiegenhof anzusehen, der grundsätzlich mit, bei der Wiederverwendung aber ohne Stundenzahlen abgeschlagen wurde. Auch hier werden selbstverständlich beide Typen katalogisiert.

Weitere separat aufgenommene Sonderfälle sind die ausgebalkten Stundenzahlen, die mir (bei den Stempeln mit Einsatztypen) nur von Danzig 1 (f) und Stangenwalde bekannt sind.

Noch nicht geklärt ist der Fall des Einkreisstempels von Mariensee, da hier leider nur der Abdruck ohne Stundenzahlen vorgelegen hat. Möglich ist hier alles, da zeitlich parallel (als „Normalstempel") der Rechteckstempel verwendet wurde.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 183, März 1999, Seite 1117.


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Added: 18/11/2015
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