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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 201 - 4. Quartal 2003 » Gibt es einen Altstempel 'Praust', Anton Auffenberg

In eigener Sache


Die Freude und Zustimmung über Aufmachung und Inhalt des Jubiläums-Rundschreibens Nr. 200 war groß. Auf der Jahreshauptversammlung in Wolfenbüttel war daher der Wunsch geäußert wor­den, dass dies so bleiben möge.

Die von mir im Statement der letzten Nummer geäußerte Hoffnung, dass wir zu einem tragbaren Preis für eine farbige Darstellung kämen, hat sich leider zerschlagen: F.ine Farbseite kostet das Fünf­fache einer Schwarz-Weiß-Seite. unabhängig da­von, wie viel Farbe die Seite zeigt.

Die Jubiläumsnummer hat der Arge viel Geld gekostet, was nur als Ausnahme zu leisten war.

Wir haben uns den Wunsch dennoch zu Herzen genommen und eine Lösung gefunden, die viel­leicht Anklang findet:
Wir wollen die Farbabbildungen auf wenigen Seiten konzentrieren, diese dabei allerdings voll ausnutzen. Das senkt die Druckkosten erheblich, hat aber einen Nachteil: Man muss mehr blättern. Ich denke aber, dass man dies in Kauf nehmen kann, wenn ein sinnvoller Querverweis erfolgt. Ei­ne weitere Maßnahme wäre, Belege in verkleinerter Form zu bringen, um mehr auf einer Farbseite un­terbringen zu können. Wie weit dies erfolgen muss. hängt im Einzelfall von der vorliegenden Anzahl der Farbabbildungen ab.

Versuchen wir also diesen Weg: er ist mit Si­cherheit eine Verbesserung gegenüber einer reinen Schwarz-Weiß-Darstellung.

So wünsche ich mir auch zu dieser „völlig nor­malen", aber teilweise farbigen Nummer eine freundliche Aufnahme Ihrerseits.

Ihr Anton Auffenberg

Sachbeiträge, Berichte


Gibt es einen Altstempel „Praust“?
[Anton Auffenberg]

Beim Studium der vorhandenen Literatur stößt man manchmal erst nach mehrmaligem Lesen auf Sachverhalte, die nicht zusammen passen.

Für Sammler Danziger Stempel bis 1875 sind insbesondere vier Werke von Bedeutung:
[1] Zusammenstellung der Preußischen Poststem­pel nach Form und Zeitfolge [Friedrich Wil­helm Thalmann. 1925]
[2] Die preußischen Aufgabe und Nummern-Stempel [Kurt Marbach, 1936)
[3] Preußen - Postgeschichte und Postanstalten 1649-1923 [Werner Münzberg. 1991]
[4] Deutsche Vorphilatelie [Peter Feuser / Werner Münzberg, 2000]

Zwischen diesen Werken liegt ein Zeitunter­schied bis zu 75 Jahren, so dass sich allein hieraus einige Widersprüche erklären lassen. Denn die Zeit hat viele weitere Belege hervorgebracht, die in die neueren Werke einfließen konnten.

Dennoch bleiben Fragen offen, die auch in den neuesten Werken nicht geklärt sind. Als Beispiel hierfür und für die Schwierigkeiten, die bei der Stempel-Katalogisierung entstehen können, möchte ich das Beispiel „Praust“ anführen.

Sicher ist wohl, dass Praust bereits 1817 als Poststation genannt wird.

Nach Angaben in der Literatur waren Poststatio­nen Relaisstationen, in denen nur Pferde gewechselt wurden. Sie waren also für den Briefverkehr nicht von Belang. Diese Angaben hatten auch dazu ge­führt, dass in der 2. Auflage [2000] des Bandes I die in der I. Auflage [1993] enthaltene Nummer 2 bei Praust - ein Z2-Stempel - wieder gestrichen wurde, im übrigen soll die Poststation Praust nach [3] am 30.6.1829 geschlossen worden sein. [2) nennt „etwa 1830". Im neuesten Werk [4]  ist die Schließung zum 1.7.1825 genannt. Dies muss aber bezweifelt werden, da ?3? sogar die entsprechende Verfügung dem Amtsblatt 25/1829 zuordnet.

Nun finde ich beim erneuten Durchlesen in [2] den Hinweis .Als frühstes nachprüfbares Datum liegt (bei den kleinen Pa.) Praust v. 1.6.25 vor". Bei dieser Definition muss davon ausgegangen werden, dass dieser Abdruck seinerzeit - sogar mit nachweisbarem Jahr der Verwendung - vorgelegen hat. Bei [I] ist dieser Stempel nicht aufgeführt, bei [4) ebenfalls nicht. [3] nennt ja generell keine Stempel, sondern nur Postanstalten.

Was stimmt nun? Offensichtlich haben auch ei­nige Poststationen Stempel geführt. Die Angaben bei [2) erscheinen glaubhaft, so dass in die geplante Neuauflage des Bandes I dieser Stempel vorsorg­lich wieder aufgenommen wird. Es wäre natürlich ein großer Glücksfall, wenn auch ein Beleg oder zumindest ein Briefstück mit einem Z2-Stempel „Praust" auftauchen würde. Vielleicht lesen diesen Beitrag auch versierte Preußen-Sammler und mel­den sich?

 

Arge Danzig, Rundschreiben 201, 4. Quartal 2003, Seite 1325.


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Added: 19/07/2007
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