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ARGE DANZIG E.V. - - Literaturbeilage 960
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Hans Georg Mencke Märkische Str.121 44141 Dortmund März 1994
Luftpost von Danzig nach Amerika 1929 - 1939
1. Nach Nordamerika bis New York.
Bis 1939 gab es keine "non-stop" Flüge von Europa nach Nordamerika. Ab 1929 wurden mit Katapult-Start von den Dampfern "Bremen" und "Europa" des Norddeutschen Lloyd Postflugzeuge etwa 500 km vor der Küste nach New York vorausgesandt. (Auf der Rückfahrt entsprechend nach Southampton/England)
Ausführliche Berichte sind bei Curt Michaelis - Flugpost Danzig, Teil II 1973 und Erich Haberer - Katapultpost Nordatlantik 1992 und Katapultpost Südatlantik 1988 nachzulesen.
Danzig beteiligte sich seit dem 10.09.1929 als Vertragsstaat. Seit dem Erstflug am 22.07.1929 gab es bereits "Mitläuferpost". Am 15.08.192 9 wurde die Fluglinie Köln-Cherbourg/Frankreich er-öffnet, um Post zu den Dampfern zu befördern, Diese Nachbringe-flüge erbrachten Zeiteinsparungen bis zu 3 Tagen.
Der Katapultpostverkehr (ab 1931 eingedeutscht: Schleuderflug-) wurde am 09.10.1935 wieder eingestellt. Die Wintermonate waren sowieso ausgeklammert. Ab Frühjahr 1936 übernahm das Luftschiff "Hindenburg" den Postdienst. Der Schleuderflugbetrieb wurde aber nach dem Zeppelinunglück nicht wieder aufgenommen.
Die Nachbringeflüge Köln-Cherbourg zu den Dampfern "Bremen" und "Europa" wurden noch bis zum 23.08.1939 fortgesetzt, vom 30.07.30 bis zum 10.09.1933 auch zum Dampfer "Columbus"
2. Von New York oder anderen Flughäfen aus nach Nord- und Mittel-amerika 1931 bis 1939.
Diese Post wurde auf dem Schiffsweg nach New York oder anderen nordamerikanischen Häfen befördert und als Luftpost weitergesandt. Zeitweilig wurden auch mehrere Staaten in Südamerika von den USA aus angeflogen.
3. Nach Südamerika direkt 1931 1939.
Auch nach Südamerika gab es bis 1939 keine Nonstop-Atlantiküberquerung. Nur die Luftschiffe LZ 127 und LZ 129 nahmen auf ihren regelmäßigen durchgehenden Fahrten von 1932 bis 1937 Postsendungen mit. Die französische Air France flog schon früher bis zur Westküste Afrikas. Von dort fuhren sogenannte Aviso-Schnellboote nach Brasilien, wo Flugzeuge die Weiterbeförderung übernahmen.
Die deutsche Lufthansa nahm den regelmäßigen Luftpostverkehr am 3. Februar 1934 auf. Die Flüge gingen ab Berlin mit Zwischen-landungen in Stuttgart, Sevilla, Las Palmas (Canar.Inseln) nach Bathurst (Westafrika). Dort übernahmen Flugboote die Post und wasserten beim Dampfer "Westfalen" mitten im Atlantik und wurden nach der Versorgung mit Katapult-Start nach Natal (Brasilien) weitergesandt. Mit Landflugzeugen wurde die Post weiterbefördert. Der Rückflug ging entsprechend vor sich. Mit Einführung des Nacht-flugverkehrs verkürzte sich die Transportzeit von vier auf drei Tage. Im Juli 1935 kam es zu einem Kooperationsabkommen mit der Air France. Von April 1936 an begannen die Flüge zentral in Frankfurt/Main.
Danzig hat sich von Anfang an als Vertragsstaat beteiligt. Dieser Luftpostverkehr mit Katapult-Start im Mittelatlantik wurde Ende August 1939 eingestellt.
Rundschreiben 163, Literaturbeilage 960, Hans Georg Mencke, März 1994, Seite 1.
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Added: 07/11/2015
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