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Karl Kniep
Goerdelerstr. 15  -  -  D 62 Wiesbaden
1. August 1979

Liebe Danzig-Sammler,

Sie sind es ja nun nachgerade gewöhnt, meinen "Senf" zu jedem Rundschreiben mitgeliefert zu bekommen, warum also nicht auch dieses Mal?

Ich habe mich für diverse Kartengrüße zu bedanken. Dabei möchte ich besonders Herrn Gehrmann erwähnen, der mir aus Danzig schrieb, und Herrn Dowig, der mir von dem Tag der Danziger schrieb.

Des weiteren Dank für die "rege" Beteiligung in Sachen meiner Anfrage nach dem "Postzollamt I" und in Sachen der Bitte, man möge mir verfärbte, verwaschene usw. Danzigmarken zukommen lassen, bevor sie weggeworfen werden....

Ich bekam 1 (eine) Marke zugeschickt und 1 (eine) Aussage, betreffend das Postzollamt I. Herr Böhm hält es für sehr wahrscheinlich, daß dieses Amt eine Abteilung des Postamtes 6 in der Wallgasse gewesen ist, und daß es mit Sicherheit ein Postzollamt II nicht gegeben hat. Hier kann man die Parallele zur "Prüfstelle I" ziehen, denn eine Prüfstelle II hat es auch nicht gegeben.

Ebenso und nicht minder herzlich ein Dankeschön den etwa 10 Herren, die finanziell zum Rundschreiben Nr. 100 beigetragen haben, sei es an mich oder über Herrn Schüler.

Am 27. Mai und am 28. Mai durfte ich in Bern einen Streifzug durch einen kleinen Teil (etwa 30 kg Alben von insgesamt 200 kg) der Samm-lungen des Herrn Schild unternehmen. Hier konnte ich für das Thema "Die Erwähnung Danzigs in Posthoheiten außerhalb von Danzig, Polen und Deutschland" etwas Neues entdecken, und zwar den auf der nächsten Seite abgebildeten Sonderstempel des US-Schiffes Pittsburgh anläßlich des Besuches besagten n-iegsschiffes in Danzig.

Für dies Thema noch eine Ergänzung: Als die Engländer etwa 1855 in der Ostsee Petersburg blockierten, wurde die Post von den englischen Schiffen zur englischen Heimat über Danzig befördert und erhielt in Danzig neben den englischen Marken einen Transitstempel.

Am 27. und 28. Juli war Herr Böhm mit Gattin auf der Durchreise nach Tokio in Wiesbaden. Während die Damen Deckchen häkelten und Schmuck betrachteten, machten die Herren, wie nicht anders zu erwarten war, "in Danzig". Als Gastgeschenk brachte Herr Böhm mir einen Hufnagel mit - aber daran war ich selber schuld: Denn als ich ihm schreiben wollte, er solle mir noch ein paar Klischeenägel besorgen, hatte ich mich vertan und Hufnägel geschrieben.

Vom Katalogwesen ist Angenehmes und Unanaenehmes zu berichten. Nachdem der zweite Band der Stempel von Herrn Hasselhoff gestaltet, vorliegt, kann man nur bedauern, daß nicht gleich beide Bände in einem Zusammenhang erschienen sind.

Als weitere wesentliche und gut gelungene Bereicherung darf ich wohl die Katalogisierung der Feldpoststempel durch Herrn Böhm bezeichnen.

Ein tolles Stück hat sich die Michel-Redaktion erlaubt, indem sie die Mischfrankatur-Briefpreise des Spezial-Katalogs aus der Briefbewertung herausgenommen und hinter die Bewertung für die Inflaecht gestempelten Marken gesetzt hat - vermutlich durch freundlichen Nachdruck eines gerissenen Händlers.

Das wäre an sich vielleicht gar nicht einmal so tragisch, weil man bei Mischfrankaturen zum Errechnen der Beifrankatur nun nicht mehr so viel blättern muß. - Aber die Preise! Meine Meinung: Der Erfinder gehört ins Irrenhaus. So stehen z.B. die Nrn. 164-167 auf Seite 959 mit je 40 Michelmark als Mischfrankatur, die gleichen Marken auf Seite 972 mit 4, 5, 13 und 17 Michelmark als Mehrfach- oder Einzel-Frankaturen!

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Arge Danzig, Rundschreiben 102, Liebe Danzig-Sammler, 1. August 1979, Seite 1.


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Added: 18/12/2015
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