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>> Der Kachelofen im Artushof zu Danzig 

für die einzelnen Blendkacheln bildeten. An Glanz und Pracht gewann die Vielfarbigkeit durch die Vergoldungen. Die zufälligen Goldspuren auf den Kachel zeugen davon, daß die Vergoldung erst nach dem Aufbau des ganzen Ofens durchgeführt wurde. Vergoldungen sind zwar auf Renaissance - Öfen anzutreffen, sie kommen jedoch nur an den erstrangigen Objekten vor, wie zum Beispiel die Öfen in den königlichen Kemenaten.

Für den außergewöhnlichen Kunstwert des Ofens im Artushof ist der Reichtum an Reliefdekorationen und die durch sie übermittelten Inhalte aus - schlaggebend. Schauen wir uns diese Dekoration, des Maurermeisters Wolf an: An dem Sockel, zwischen den das Gesims tragenden Säulchen, sind figürliche Motive in 3/4 ihrer Höhe, bis zu den Knien, sichtbar. Wir sehen hier einen Schalksnarren und seine weibliche Entsprechung - eine Gauklerin, einen Mönch und eine Nonne, einen Bauer - der früher von der Darstellung einer Bäuerin begleitet sein mußte.

Die Einführung in die Volksschichten, die man damals für die "untersten" hielt, auch des Mönches und der Nonne zeugt, durch die ihnen zugegebenen Attribute (Weinbecher und Glas), von der beabsichtigten Degradierung und ironischer Behandlung; dies könnte die Folge von Religionsstreitigkeiten sein, die sich in dieser Zeit in Danzig abspielten. Die Säulchen sind von abwechselnd untergebrachten Medaillons mit antiken Köpfen, die so charakteristisch für die Renaissance-Ornamentik waren, verziert.

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Der Kachelofen im Artushof zu Danzig - G.- W. Ellerhold , Seite 17.


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Added: 20/09/2016
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