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Karte eines französischen Fremdarbeiters aus Danzig in die Heimat 

Dr. Bernd Marczinke, Tel. 06232 26204, bernd.marczinke@t-online.de

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Deutschen Reich und den von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten zwischen sieben und elf Millionen Menschen der Zwangsarbeit unterworfen bzw. als Fremdarbeiter eingesetzt.
Im Spätsommer 1944 waren etwa ein Viertel der Arbeitskräfte in der gesamten deutschen Wirtschaft Ausländer, Anfang 1945 stellten sie ein Drittel der gesamten Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Sie stammten aus allen besetzten Ländern Europas, die meisten aus Polen und der Sowjetunion. Letztere wurden auch als Ostarbeiter bezeichnet.
Verantwortlich für die Umsetzung war ab März 1942 Fritz Sauckel, Gauleiter von Thüringen, der zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (GBA) ernannt wurde. 1946 wurdeSauckel im Rahmen der Nürnberger Prozesse zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Ganzsache DR P 300 als Einschreiben vom 22.7.34  eines französischen Fremdarbeiters nach Sanvic bei Le Havre.
Roter Zensurstempel “Ae” im Kreis und roter Kontrollstempel “673”. “Chère Tante Eva, j’ai reçu de toi 2 lettre la 1ere du 10/6 et l’autre du 22 juin …”
(Liebe Tante Eva, ich habe von Dir 2 Briefe erhalten, den ersten am 10.6. und den anderen am 22. Juni….”

Im Großraum Danzig wurden Zwangsarbeiter u. a. in den Nebenlagern des KZ Stutthof eingesetzt, so in den Außenarbeitslagern Danziger Werft, Schichau-Werft Danzig und dem Außenarbeitslager Deutsche Werke Gotenhafen. Untergebracht waren die Arbeiter u. a. im Wohnlager Narvik und im Bauhandwerkerlager in Schellmühl, im Gemeinschaftslager D.W.K. in Grabau-Nussdorf in Gotenhafen, im Wohnlager Ferdinand im Brösener Weg, im Reichsautobahnlager Schellmühl, im Lager Bärenwegfeld der Waggonfabrik Langfuhr, im Gemeinschaftslager Leege-Tor oder im Gemeinschaftslager Buchenwald in Danzig-Troyl.
Eine seltene Karte aus der Sammlung von Dirk Boettcher.



Rundschreiben RS 286, Seite 4255


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Added: 13/01/2025
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