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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 191 - 2. Quartal 2001 » Tscharntke / Auffenberg: Danziger Nachfrankierungen

>> Tscharntke / Auffenberg: Danziger Nachfrankierungen

Wie schon eingangs erwähnt, ist dieses Verfahren aus den Amtsblättern und der Postordnung nicht zu entnehmen. Vermutlich war es intern geregelt. Da für die Benachrichtigung spezielle Formulare verwendet wurden, kann es sich aber nicht um eine Ermessensangelegenheit der einzelnen Postbeamten gehandelt haben.

Auch ein Blick „über den Zaun" bringt uns hier nicht weiter. Zwar sind auch im Deutschen Reich verschiedentliche Hinweise auf ordnungsgemäße Frankierung ergangen. Sie beinhalten aber stets die Rückgabe an den Absender, wenn unzureichend oder nicht frankiert war. Das Verfahren der postseitigen Nacherhebung ist hier ebenfalls nicht behandelt.

Vermutlich war das Verfahren im Postgebührengesetz erläutert. Leider liegt keine Ausfertigung vor.

Die nachfrankierten Belege und insbesondere die Benachrichtigungskarten sind selten. Es lohnt sich, danach besonders Ausschau zu halten. Für eventuelle weitere Hinweise sind die Autoren dankbar.

Noch ein Hinweis zu ähnlichen Belegen:

Es gibt auch Belege, welche dem Absender zur Nachfrankierung des fehlenden Portos zurückgegeben worden waren. Vereinzelt waren diese aber schon abgestempelt worden, so dass in diesen Fällen dann die Nachfrankatur ggf. einen anderen Stempel erhielt. Sie sind dann rein äußerlich nicht von den zuvor beschriebenen Belegen zu unterscheiden.

Ferner können Belege vorkommen, bei den z.B. Maschinenstempel nicht alle verklebten Marken erfasst hatten, so dass von Hand nachgestempelt wurde. So kann im Einzelfall nicht immer abschließend geklärt werden, ob eine Nachfrankierung im Sinne dieses Beitrages vorliegt. Als Beispiel soll der Beleg der Abbildung 11 dienen:

Abbildung 11 (Sammlung Tscharntke)

Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

1. Der Beleg war nur mit 25 Pfennig (Porto nach Deutschland) frankiert, wurde dann mit den fehlenden 15 Pfennig nachfrankiert oder

2. der Brief war richtig mit 40 Pfennig frankiert, der Maschinenstempel hatte aber nur die obere Marke getroffen, so dass die untere Marke mit einem (anderen) Handstempel nachgestempelt wurde.

Wie es wirklich war, wird in diesem Falle nicht mehr nachvollziehbar sein.

 

Rundschreiben 191, Literaturbeilage 999, 15. März 2001, Seite 8.


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Added: 24/11/2015
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