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Aus alten Zeitungen und Zeitschriften
[Vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, Tel. 00323-2251616; E-Mail: ronny@danzig.org]

Briefmarken-Rundschau;
Beilage Nr. 4 der „Danziger Zeitung“ vom 9.7.1920.

Vom 20. Juli ab nur „Danzig“-Marken;

Von amtlicher Seite schreibt man uns; Zur Sicherstellung der Portoeinnahmen im Gebiet der künftigen Freien Stadt Danzig ist es erforderlich, daß bis zur Einführung besonderer freistaatlicher Postwertzeichen zum Frankieren von Postsendungen nur Postwertzeichen mit dem amtlichen Aufdruck „Danzig“ verwendet werden. Nach einer Bekanntmachung bei den Postanstalten dürfen vom 20. Juli 1920 ab im Freistaatsgebiet nur Briefmarken mit dem Aufdruck „Danzig“ verwendet werden. Erst nach diesem Zeitpunkte sollen die dann noch in den Händen des Publikums befindlichen bisherigen Wertzeichen während eines kurzen Zeitraumes gegen gültige Postwertzeichen an den Schalterstellen der Postanstalten umgetauscht werden. Es liegt daher im Interesse des Publikums, bis zum 20. Juli die noch in seinen Händen befindlichen bisherigen Wertzeichen zum Frankieren zu benutzen.

Die Danziger Briefmarken-Literatur-Versteigerung

Die nicht nur in Danzig mit Spannung erwartete Versteigerung philatelistischer Literatur fand am Nachmittag des 6. Juli in der Brucksteinschen Buchhandlung statt und sah einen zahlreichen Bieterkreis. So war gleich hervorgehoben worden, dass erfreulicherweise die Mehrzahl der interessanten Bibliotheksstücke in Danzig selbst Abnehmer fand. Die aus Deutschland eingegangenen Höchstgebote wurde zum Teil um ein Mehrfaches von einem der bekanntesten Danziger Philatelisten überboten, der aber dennoch sich verschiedene zu einem sehr annehmbaren Preise sichern konnte. Das interessante Werk der Bibliothek Mirabaud – A. de Renterskiölds „Die schweizerischen Postmar-ken 1843 – 1862“ (Paris 1899, roter Halbmaroquinband) erzielte in einem nummerierten Exemplar 170 Mark. Sveriges Franko-Teklin 1855 – 1905“, Stockholm 1905, brachte nur 41 Mark, Moens „Helgoland“ et ses timbres“, Brüssel 1897, wurde von dem anwesenden bekannten Briefmarkenhändler Wortmann jun. für 34 Mark erworben. Der Deutsche Postalmanach für das Jahr 1852 ging für nur 12 Mark nach München. Die „Deutsche Briefmarkenzeitung“ von Brendicke & Krötzsch Jahrgang 2 – 29 kam auf 59 Mark, die „Illustrierte Briefmarken-Zeitung“, Leipzig, 7 Bände 1891 – 1897, auf 61 Mark. Lindenberg „Die Briefumschläge der deutschen Staaten“, Berlin 1892 – 1895, brachte es nur auf 19 Mark, blieb aber ebenfalls in Danzig. Die Glasewaldsche Mitteldeutsche Philatelistische Zeitung“ 1 – 23 erwarb ein Danziger Herr für 150 Mark, das vertrauliche Korrespondenzblatt philatelistischer Vereine, 12 Bände 1895 – 1914, erzielte 65 Mark. Smith „How to Collect postage stamps“ (London 1907) wurde mit 36 Mark versteigert, womit die interessanteste Auktion zum Abschluss kam.

Ein Danziger Postmuseum

Eine Anregung, die der Beobachtung der maßgebenden Stellen empfohlen sein soll, geht uns aus unserem Leserkreis zu. Es gibt dem, wie uns scheint, glücklichen Gedanken Ausdruck, bei der Stadtbibliothek (oder auch durch Übertragung dieser Aufgaben an ein bestimmtes Dezernat) ein dem Publikum zugängliches Archiv zu schaffen, das die neuen Postwertzeichen des Freistaates ebenso wie die noch später erscheinenden Ausgaben und vor allem die Vorläufer, d.h. die zum Teil bereits probeweise von einer hiesigen Firma hergestellten Essays zu der endgültigen Briefmarken-serie, sammelt und unter Glas und Rahmen zur Ausstellung bringt; daneben alle auf die Geschichte der Freistaatpost, ihrer Neuorganisierung, ihrer Auslandsbeziehungen usw. bezüglichen Dokumente und Einrichtungen…

Arge Danzig, Rundschreiben 225, Seite 1968.


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Added: 22/10/2009
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