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Anton Auffenberg: Bahnpost im Raum Danzig

6 Kursstempel der Bahnpost

Wenn der Begriff „Bahnpoststempel" verwendet wird, ist meist der Kurs-Stempel gemeint. Er diente zur Kennzeichnung des Weges bei der Bahnpost.

Anfänglich wurde für jeden Postkurs ein neuer Stempel aufgedruckt, so daß es Belege mit 5, 6 oder noch mehr Kursstempeln gibt. Dies war insbesondere ein Merkmal der frühen Bahnpost-Zeit, als die Strecken noch nicht zusammengewachsen waren. Da dieses Verfahren sehr aufwendig war und die oft kleinen Briefe nicht den entsprechenden Platz aufwiesen, wurden etwa ab 1857 die Briefe nur noch mit dem Kurs-Stempel des zuerst benutzten Bahnkurses bedruckt, und zwar vorschriftsmäßig auf der Rückseite.

Dies wurde aber nicht immer beachtet. Nach Einstellung der Entwertung mit den Vierringstempeln (am 31.3.1859) wurde der Kursstempel auch zur Entwertung der Marken benutzt. Er kommt dann also vorder- und rückseitig vor, einmal als Aufgabe- und Entwertungsstempel, einmal als Kursstempel. Ausgenommen waren die Fälle, in denen ein besonderer Aufgabestempel (Bahn-hofsstempel, siehe oben) zur Verfügung stand. Der rückseitige Abdruck wurde erst 1883 aufgehoben.

7 Erste Kursstempel: Dreizeilen-Stempel

Anfänglich wurden die vorstehenden Kursstempel für die Strecke Bromberg - Danzig verwendet. Über diese Kursstempel heißt es in einer späteren Postdienst-Instruction (1863):

Der Cours-Stempel muß den Eisenbahnzug nach Richtung, Datum und Folgereihe bezeichnen; für das Datum ist die Abfahrt vom Abgangspunkte der Richtung, für die Folgereihe die Zahl der von Eisenbahn-Post-Büreaus begleiteten Eisenbahn-Post-Transporte, in derselben Richtung und von dem betreffendem Datum, maßgebend

Auf dem Abschnitt von Danzig nach Dirschau verkehrten täglich 4 Zugpaare, die alle Post beför-derten. Da die obigen Stempel aber nur mit den Nummern 1, II und III für die Folgereihe bekannt sind, muss ein Zugpaar mit Kondukteur-Begleitung gewesen sein. Aus den Abstempelungszeiten entsprechender Belege kann gefolgert werden, dass dies der 2. Zug am Tag (von Danzig aus), ein gemischter Personen- Güterzug, gewesen sein muss.

Uhrzeit, Zierstück und Zugfolgezahl waren austauschbar. Daher kommen auch Abdrucke ohne Zierstück und mit arabischer Ziffer für die Zugfolge vor.

Es muss mindestens so viele verschiedene Kursstempel für einen Kurs gegeben haben, wie Bahn-post befördernde Züge gleichzeitig unterwegs waren.

Als nächste Strecke im Raum Danzig wurde am 12.10.1857 der Lückenschluss Dirschau-Marien-burg in Betrieb genommen; Danziger Station an diesem Abschnitt war Simonsdorf. Da ab diesem Zeitpunkt die durchgehende Strecke Berlin - Bromberg - Dirschau - Marienburg) Königsberg war, wurde der Postkurs Bromberg - Danzig geändert (siehe auch Kapitel 5).

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Rundschreiben 188, Literaturbeilage 997A, Anton Auffenberg, 15. Juni 2000, Seite 9.


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Added: 23/11/2015
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