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Historisches, Sachbeiträge und Berichte
Britische Schiffe als Kriegsbeute in Danzig-Neufahrwasser
Dr. Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204, Bernd.Marczinke@t-online.de
Zum Kriegsbeginn am 4. August 1914 befand sich eine Reihe von britischen Handelsschiffen in deutschen Gewässern, die meisten davon in Hamburg. Einige wenige, wie die
Victorian Transport (Lit.1), die Glyndwyr oder die Garvelpark, hielten sich in der
Ostsee bei Danzig oder Memel auf, die Edwin Hunter (Lit. 2) bei Nordenham. Das
einzige Schiff, das außerhalb Europas erbeutet wurde, war die Induna, die zunächst bei
den Marshall-Inseln als Prise genommen, später aber durch ein japanisches Kriegsschiff
befreit werden konnte. Einige dieser Schiffe wurden später als Hilfsschiffe in die deutsche
Marine eingefügt.
Die SS Oron wurde 1898 von Barclay, Curle & Co Ltd. Whiteinch in Schottland für die
Elder-Dempster Company gebaut. Das Schiff mit einer Tonnage von 3.171 t hatte eine
Länge von 345 feet (ca. 90 m), eine Breite von 42 feet (ca. 13 m) und lief 12 Knoten (ca.
22 km/h). Es bot Platz für 68 Passagiere der Ersten und 20 Passagiere der Zweiten
Klasse.

Marineschiffspostkarte vom 8. November 1915 aus Neufahrwasser
mit Briefstempel KAISERL. MARINE S.M. SPEZIALSCHIFF „ORON“.
Bei Kriegsausbruch wurde der Dampfer in Hamburg von Deutschland als Prise
genommen und 1917 beim „Unternehmen Albion“ als Transportschiff eingesetzt. Das
„Unternehmen Albion“ war eine kombinierte amphibische Landungsunternehmung, die
gemeinsam von Heer und Marine im September und Oktober 1917 zur Besetzung der
baltischen Inseln Saaremaa (Ösel), Hiiumaa (Dagö) und Muhu (Moon) durchgeführt
wurde. Im November 1918 wurde die SS Oron an England zurückgegeben und von dort
1919 an Spanien verkauft.

Rundschreiben 274, Seite 3765


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Added: 13/08/2023
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