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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 274 » Kleins Textpassage in vollem Wortlaut und mit originalem Fettdruck

Prof. Dr. Kleins Textpassage in vollem Wortlaut und mit originalem Fettdruck:
Dieser Brief wurde auch nicht von K. Kniep, Mitglied im BPP, geprüft, sondern von
K. Kniep, Mitglied im INFLA-Berlin Verein der Deutschlandsammler, und zwar nur mit Hilfe
des bekannten rückseitigen Zierzeichens für INFLA-Briefe - ohne das heute verpflichtende
zusätzliche Prüfsignum mit „BPP“-Zusatz. Kniep nutzte den feinen Unterschied bei
zweifelhaften Vorlagen, bis der BPP in den 90er Jahren ihm und Dr. Oechsner als DanzigINFLA-Prüfer - und damit auch allen anderen weiteren Danzig-INFLA-Prüfern - dies
Procedere verbot, weil ein BPP-Prüfer immer sein Namenssignum anzubringen habe.
Lediglich aus historischen Gründen darf auch wahlweise ein INFLA-Zeichen verwendet
werden, um die Echtheit und Zeitrichtigkeit weiter zu bestätigen (siehe auch die heutige
Prüfordnung des BPP im MICHEL DEUTSCHLAND SPEZIAL-Katalog, Absatz 6.9).
Das INFLA-Schlupfloch mit den weniger verpflichtenden INFLA-Prüfzeichen war also
geschlossen. Was bedeutet jetzt aber das anspruchsvollere Prüfzeichen „Kniep BPP“ unter
dem Sechserstreifen mit Mi.-Nr. P16 Y auf obigem Brief? Es bedeutet: Die Marken auf
dem Umschlag werden lediglich als auf Briefstück befindlich angesehen und
entsprechend signiert. Das Namenssignum BPP auf Danzigmarken bedeutete früher ja
auch nur: Die Marke ist echt, der Stempel ist echt, über die zeitgerechte Verwendung des
Stempels kann nichts ausgesagt werden.
Auch Kniep wusste zweifellos bereits um die Bedeutung von Attesten. Hätte er nicht bei
einem solchen Objekt mit damals schon sehr hohem und heute etwa 10.000 € betragenden
Katalogwert ein Attest geschrieben?
Prof. Dr. Klein versucht in einer kaum verständlichen Argumentationsweise die
Prüfleistung eines früheren INFLA-Prüfers im BPP in einen INFLA- und einen BPP-Anteil
aufzuspalten und diese dann gegeneinander auszuspielen. Dabei geht seine Sicht, wie
im Folgenden gezeigt wird, völlig an den Tatsachen vorbei.
Das Prüfgebiet „Freie Stadt Danzig“ ist seit 1954 dem INFLA-Prüfwesen zugeordnet. Der 1931
gegründete „Verein der Sammler deutscher Inflationsbriefmarken“ – ab 1937 mit dem
Namenszusatz „Infla-Berlin“ – hatte bereits in seiner ersten Prüferliste auch einen Kandidaten
für Danzig aufgestellt, doch der dafür vorgesehene Berliner Kaufmann Heinz Lazarus ging im
Frühjahr 1933 wohl aus politischen Gründen nach Paris. Die Gemeinschaftsprüfstelle des
Vereins unter der Leitung von Gustav Kobold wurde im November 1933 zur „InflaBundesprüfstelle“ aufgewertet, ohne jedoch erneut einen Prüfer für Danzig ausgewiesen zu
haben. Nach dem Krieg beschäftigte sich der Hamburger Gerhard Schüler, der in Danzig
studiert hatte, intensiv mit der Danzig-Philatelie, insbesondere mit der Stempelproblematik.
Für einen angehenden Prüfer gab es damals im Grunde keine Alternative zu dem in jeder
Weise vorbildlichen INFLA-Prüfsystem, und für Eduard Peschl, der das Prüfwesen über den
Zusammenbruch 1945 hinweg am Leben erhalten hatte, war es dann nur konsequent, an die
frühere Prüfstellenkonzeption anzuknüpfen und Gerhard Schüler Ende 1953 zum INFLAPrüfer für das Gebiet Freie Stadt Danzig zu berufen.
Der Wortlaut der ersten Nachkriegs-PO von INFLA-Berlin e.V. für die Prüfstelle ist in den InflaBerichten Nr. 8 (Neue Folge) von 1953 abgedruckt. Für die Belege galten folgende
Bestimmungen:

Literaturbeilage 242, Seite 2


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Added: 13/08/2023
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