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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 211 - 2. Quartal 2006 » Die Flugpostmarken von Danzig in Raum und Zeit

>> Die Luftpostmarken von Danzig in Raum und Zeit

Die Anzahl der editierten Flugpostmarken ist also durchaus vergleichbar. Dennoch ist Danzig ein Sonderfall. Als Ergebnis des Versailler Vertrages im Westen und Süden vom polnischen Korridor begrenzt, im Osten von Ostpreußen, das selbst insular über keine direkte Landverbindung mehr zum Deutschen Reich verfügte, blieben nur zwei absolut sichere Wege aus der Stadt: Über das Meer und durch die Luft.

Vielleicht ist diese dem späteren Berlin vergleichbare politische Lage eine der Mitursachen der Flugposteditionen von Danzig, die zu besonders schönen und interessanten Marken auf diesem Gebiet führte.

III.

Nahezu zwanglos läßt sich die Danziger Postgeschichte zwischen 1920 und 1939 in 5 Perioden einteilen:

-  Vorläufer, Berliner Aufdruckmarken und Danziger Überdruckprovisorien auf
Marken des D.R.: 10.1.1920 – 30.01.1921

-  Autochthone Danzig-Marken mit dem Zauber des Neuanfanges, aber eine
Fülle von Abarten und Druckzufälligkeiten: 31.01.1921 – Januar 1923

-  Inflationsphase: Februar/März 1923 – 31.10.1923

-  Guldenwährung mit Phase der allgemeinen Konsolidierung und stetiger
Verbesserung der Markenqualität: 1.11.1923 – 29.1.1933

Danzig unter dem Hakenkreuz mit zunehmendem Einschwenken auf die
Thematik des D. R.: 30.1.1933 – 1.9.1939
IV.

Zwischen 1920 und 1939 erschienen insgesamt 9 Flugpostausgaben, davon eine in Blockform, wobei jeder der oben genannten Zeiträume auch seine spezifischen Flugpostmarken aufweist.

Zu den schönsten Flugpostmarken gehört hierbei die Serie „Eindecker über dem Schattenbild von Danzig“, die erstmals ab 3. Mai 1920 sukzessive am Schalter erhältlich war und auch Neuauflagen erlebte: mit neuem Wasserzeichen ab 9. Januar 1923 sowie im Rahmen der Inflation mit erhöhten Wertangaben ab Februar/April 1923. Die Marken sind in den niedrigen Wertstufen in kleinem Hochformat ausgeführt, bei den höheren Wertstufen in eindrucksvollem großem Querformat. Insgesamt erschienen in dieser Serie 18 Werte, was genau die Hälfte aller Danziger Flugpostmarken ausmacht.

Entworfen wurden die Marken vom bewährten M. Buchholz; die Ausführung war in Buchdruck. Die Zähnung erfolgte bei den Werten bis 2 Mark in K 14, darüber in zickzackförmigem Durchstich. Die letzte Ausgabe Februar/April 1923 präsentierte sich ausschließlich in Kammzähnung K 14.

Die höheren Werte der zweiten Ausgabe ab Januar 1923 und der dritten Ausgabe ab Februar 1923 wurden zudem vor eventueller Fälschung durch erneuten Rosettendruck gesichert, so der 20DM-Wert bei der mittleren Ausgabe und die Werte zu 100 DM, 200 DM und 500 DM der letzten Ausgabe.

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Rundschreiben 211, Literaturbeilage 851A, 16.02.2006, Seite 2.


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Added: 26/05/2008
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