Die geheimnisvolle 15 Pfennig-Danzig

In den letzten Tagen ist in Danziger Sammlerkreisen viel von einem dieser bekannten Danziger- Provisorium Germaniatype 15 Pfennig dunkelviolett, die Rede gewesen, das mit dem letzten schrägen blauen Aufdruck Danzig in Schreibschrift versehen, in beschränkter Anzahl zur Ausgabe gelangt sein soll. Es ist der Redaktion leider noch nicht möglich gewesen, ein Exemplar diese „raren Vogels“ zu Gesicht zu bekommen, doch versichert uns ein zuverlässiger Gewährsmann, dass er selbst eine der Marken in Händen gehabt habe und der Aufdruck mit dem Originalklischee durchaus identisch gewesen ist. Angeblich sollen an einem Nachmittag der letzten Woche einzelne Exem-plare dieses neuen Provisoriums an einem Postschalter des Hauptpostamtes ganz kurze Zeit verkauft worden sein. – Die Redaktion ist in letzter Stunde vor Ausgabe der der „B.R.“ nicht mehr in der Lage, bei den betreffenden Herren, der die Marken haben will, persönlich genaue Auskunft einzu-holen. Erkundigungen an zuständigster Stelle lassen es jedoch als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass es sich um eine Mystifikation, d.h. um ein Fälschungsprodukt handelt. Es wird uns bestätigt, dass Bögen der 15 Pfennig dunkelbraun im Auftrage der Post mit dem letzten Schrägaufdruck „Danzig“ von der Druckerei nicht geliefert worden sind, da unten den zuletzt eingezogenen Danziger Restbestände des Germaniatype sich gar keine 15-Pfenning-Marken (violettbraun) mehr befanden. – Wir hoffen, in nächster Nummer berichten zu können, welche wirkliche Bewandnis es mit diesem geheimnisvollen Provisorium hat.

Danzig