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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 184 - Juli, August, Sept. 1999 » Kleine Stempelkunde von Danzig, Aushilfsentwertungen

>> Kleine Stempelkunde von Danzig
Teil 4: Aushilfsmaßnahmen

1.1 Änderungen Anfang 1920

Kriefkohl. 18 1 20
Ausgerechnet dieser erste Block weckt Zweifel, ob eine der vorge-  nannten Voraussetzungen hier überhaupt zutrifft. In den Januartagen des Jahres 1920 ist in Kriefkohl ein zweizeiliger Stempel (Ort und Datum) verwendet worden.
Welche Ursache diese Aushilfsmaßnahme hatte, ist nicht bekannt. Der um diese Zeit verwendete KG-Stempel ist danach weiter verwendet worden. Da als mögliche Ursache eine Ergänzung der 1. Jahresziffer „2", die vielleicht fehlte, in Frage kommt, habe ich den Stempel hier mit aufgeführt. Natürlich könnte es auch sein, daß der Stempel wegen irgendeines Defektes in die Werkstatt mußte. Dann wäre es nur ein Sonderfall. Ob eine Stempelveränderung des Stegstempels mit Gitterbögen (KG) während dieser Zeit vorgenommen wurde, könnte nur ein genauerer Vergleich von Abdrukken von Ende Dezember 1919 und von Mitte Januar 1920 belegen.

Grönke [siehe Literatur-Hinweis] meldet eine Aushilfsmaßnahme auch für Ließau; hier dürfte aber das Jahr falsch sein; es muß wohl 1922 heißen (siehe Abbildung Seite 61). Zu Ließau siehe aber auch den letzten Absatz von Punkt 2.

Ort                     Aushilfsmaßnahme               Verwendungszeit
Kriefkohl     zweizeiliger Stempel           4.1.1920-18.1.1920

1.2 Änderungen Ende 1929 / Anfang 1930

Mit Sicherheit anders stellt sich die Situation Ende 1929 dar. Offensichtlich hatten die Ende 1921/Anfang 1922 gelieferten neuen KBo-Stempel eine feststehende (in den Stempel eingravierte) 1. Ziffer der Jahreszahl; man kann diesen Sachverhalt bei vergrößerten Stempelabdrucken sehr gut beobachten. Möglicherweise hatte man seinerzeit nicht gedacht, daß die „Freie Stadt" bis über die 20er Jahre hinaus bestehen würde. Zudem schaffte man dadurch im Stempel einen weiteren „Festpunkt", der zur Stabilität beitrug.
In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die erst später (Ende 1924 / Anfang 1925) gelieferten KBo-Stempel wohl schon ein zusätzliches Typenrad für die 1. Ziffer der Jahreszahl aufwiesen, weil von diesen Orten keine Aushilfsentwertungen Ende 1929 bekannt sind. Es handelt sich mit Ausnahme von Trutenau alles um Orte, die im Vorgänger-Stempel die Inschriften "Danziger Höhe" oder „Danziger Niederung" aufwiesen. Da hierin das Wort „Danzig" vorhanden war, hatten diese Orte 1921/22 noch keine neuen KBo-Stempel erhalten.

Diese „feste 2" mußte nun Ende 1929 geändert werden. Es gab hierzu zwei Möglichkeiten: Ersatz der „festen 2" durch eine „feste 3" oder Schaffung des notwendigen Platzes für ein weiteres Typenrad für die 1. Ziffer der Jahreszahl. Es gibt Anzeichen und Gründe für beide Methoden. Offensichtlich ist die erstere Methode zumindest bei Brunau, Fischerbabke und Wernersdorf angewendet wor-den (siehe hierzu Block 1.3).

Für den Einsatz eines weiteren Typenrades sprechen die relativ frühen Spätdaten der Aushilfsmaß-nahmen. Mit Ausnahme von Kalthof sind nur Daten bis 17.12.1929 bekannt. Wenn eine feststehende „3" eingefügt worden wäre, hätten die geänderten Stempel in der 2. Dezemberhälfte 1929 ja noch gar nicht verwendet werden können, weil nun die „2" fehlte. Da Kir diese Zeit aber Aushilfsmaßnahmen nicht bekannt sind, muß die Antwort vorerst noch offen bleiben. Es sei denn, es könnte festgestellt werden, daß das neue Typenrad auch eine eigentlich nicht mehr nötige „2" enthielt.

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Rundschreiben 184, Literaturbeilage 985d, 15.Juni 1999, Seite 57.


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Added: 19/11/2015
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