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Gallery » Rundschreiben 137 - 1. Quartal, 1988 » Großer Innendienst gestempelt und auf Brief

ARGE DANZIG 908
Arbeitsgemeinschaft im Bund Deutscher Philatelisten e. V.
Leitung: Karl Kniep     Goerdelerstraße 15     D 6200 Wiesbaden     25.9.1987

Großer Innendienst gestempelt und auf Brief

Die Verwendung des Danziger Großen Innendienstsatzes (Freimarken Michel-Nr. 47-49) war möglich vom 30.8.1920 bis zum 31.12.1922. Da schon vor dem 30.2.1920 die Seltenheit der Marken bekannt war, und ab 30.2. angeblich jeder Postbeamte der Danziger Post einen Satz für 3,60 RM erwerben durfte (die Händler boten ein Vielfaches davon), ist bisher eine wirklich bedarfsmäßige Verwendung nicht bekannt geworden. Einige Postbeamte schickten sich selbst oder einem Kollegen Briefe mit diesen Marken, in der Regel überfrankierte Satzbriefe. Etliche der bekannt gewordenen Ganzstücke sind nur Attrappen, also nicht beförderte Stücke, und in einigen Fällen läßt sich sogar der Machwerkcharakter erkennen, wenn z.B. ein am Sonntagvormittag in Zoppot aufgegebener Eilbrief erst am Dienstagmorgen in Danzig angekommen sein soll, dazu noch einen zweifelhaften Ankunftstempel trägt.

Inzwischen sind deswegen 3 oder 4 Ganzstücke zerschnitten worden, um wenigstens "gefällige Briefstücke" zu erhalten. Unwahrscheinlich ist ebenso, daß "gefällige Schönbaum von der Markenausgabestelle beliefert worden ist, und dann ist endlich nach 8 Monaten (23.6.1921) ein Satz "verwendet" worden.

Andererseits wäre Zoppot - s.u. - in der Belieferung wesentlich bevorzugt worden. Die Aufstellung nach Stempeldaten Seite 2-4 ist gewonnen von Abbildungen aus Auktionskatalogen, Prüfvorlagen usw. Fast alle genannten Objekte können bildmäßig belegt werden. An echten Aufdrucken sind mit 375 Marken mehr als 5 % der Gesamtauflage des Großen Innendienstes (6.800 Stück) erfaßt. Weitere Abbildungen gestempelter Mi.-Ern.47-49, die in der Aufstellung Seite 2-4 noch nicht enthalten sind, werden gern entgegengenommen - Adresse oben!

Die Verteilung nach den untenstehenden Kurzübersichten zeigt, daß im Gegensatz zu den übrigen Danzigmarken der Anteil an Falschabstempelungen höher, der Anteil an echt verwendeten Marken niedriger ist.

Angaben in Stück Marken
Mi.-Nr. 47 ..... 117
Mi.-Nr. 48 ..... 135
Mi.-Nr. 49 ..... 126   
.                          378

Erkennbare Stempelfälschungen .... 52
vermutlich echt verwendet ............. 45
gefällig oder undefinierbar ............ 281  
.                                                                       378

Stempeldatum           378
Postanstalt                   378
Schalterstempel        378

Rundschreiben 137, Karl Kniep, 25.9.1987, Seite 1.


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Added: 10/03/2016
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