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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 100 - Februar, 1979 » Aus der Arbeit des Senats der Freien Stadt Danzig von 1920 bis 1930

Zum Rundschreiben Nr. 100 der Arge Danzig
Sonderbeitrag Nr. 4                        Dezember 1978

Wolf Runge
Am Schwarzen Berge 40a  -  -  D 3300 Braunschweig.

Aus der Arbeit des Senats der
Freien Stadt Danzig von 1920 bis 1930

Zu den zahlreichen Aufgaben, die nach der am 15.11.1920 erfolgten Gründung der Freien Stadt Danzig auf den jungen Staat zukamen, gehörten neben den neuen komplizierten außenpolitischen Aktivitäten, neben der Neuordnung der rechtlichen Verhältnisse u.a. auch die Anpassung der Verkehrsverhältnisse an die neue Situation, eine vorausschauende Planung für den wachsenden Energiebedarf und nicht zuletzt der Neuaufbau eines eigenen Post- und Fernmeldewesens.

Als zuständiger Dezernent für die Abtei Bingen Verkehr, Betriebe und Öffentliche Arbeiten in der ersten Regierung des Senatspräsidenten Heinrich SAHM sah sich mein Vater, Senator Dipl. Ing. Wolf RUNGE, von Anfang an vor eine Vielzahl gewaltiger und in ihrer Mehrzahl unaufschiebbarer Aufgaben gestellt, deren Bewältigung umso mehr Geschick erforderte, als die finanzielle Basis äußerst schmal und die Durchführung der Projekte von der Zustimmung des Volkstages (Parlament) abhängig waren.

Es ist allgemein wenig bekannt, was trotzdem an beeindruckenden Aufbauleistungen gerade im ersten Jahrzehnt nach dem Ersten Weltkrieg im Freistaat vollbracht worden ist. Das liegt nicht zuletzt daran, daß den Regierungen zu damaliger Zeit noch kein Propaganda-Apparat zur Verfügung stand und es noch keine Massenmedien im heutigen Sinne gab. Auch mußte die Öffentliche Hand äußerste Sparsamkeit walten lassen. Der Spielraum für Aktivitäten auf dem Sektor Public Relations war also nicht gerade erheblich. Hier sollen nun einige Aspekte aus dem Arbeitsgebiet meines Vaters angeschnitten werden.

Allem voran galt es, Vorsorge zu treffen, um auf absehbare Zeit den wachsenden Energiebedarf decken zu können, und zwar so, daß man von möglichen Einflüssen negativer Art von außen unabhängig blieb, Zu diesem Zweck wurden in den Jahren 1923/1927 durch Ausnutzung des Gefälles der Radaune zwei neue Washrkräftwerke bei Lappin und Groß-Bölkau errichtet, nachdem auf dem Gebiet der Freien Stadt ein solches Werk im Jahre 1910 bereits bei Straschin-Prangschin hatte in Betrieb genommen werden können. Ich erinnere mich gut, daß es keihe leichte Aufgabe war, den Volkstag zu bewegen, die für das Großprojekt erforderliche Aufnahme von Anleihen zu genehmigen. Als schließlich alles innerhalb der gesetzten Fristen fertig geworden war, standen moderne, umweltfreundliche

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Arge Danzig, Rundschreiben 100, Sonderbeitrag Nr. 4, Dezember 1978, Seite 1.


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Added: 16/12/2015
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