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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 212 - 3. Quartal 2006 » „Clipper-Briefe“ aus Danzig – echt oder Mache?

In eigener Sache

Liebe Freunde der Danzig-Philatelie,

unser 70jähriges Jubiläum ist vorbei und war wohl für alle Teilnehmer ein eindrucksvolles Ereignis. Ja, wir können stolz sein, daß diese ARGE auf solch ein langes Bestehen zurückblicken kann.

Und deshalb ist es wichtig, festzustellen, daß die Veröffentlichung von Erkenntnissen bei der Erforschung der Danzig-Philatelie nicht nur den Sammlern obliegen kann, sondern auch den Prüfern. Seit 1996 (RS 170) wurde aber diesbezüglich nichts mehr angeboten!

Es wäre wünschenswert, daß unsere Verbandsprüfer diese Tradition wieder aufleben lassen. Als Vorbild könnten die INFLA-Berichte dienen, in denen die amtlichen Prüfer oft Wissenswertes aus ihrem Sammelgebiet behandeln.

Ich – und nicht nur ich – könnte mir vorstellen, daß z. B. in unserem Rundschreiben dafür eine gesonderte Rubrik zur Verfügung gestellt wird, in der über Stempelfälschungen, Verfälschung von Belegen, Warnungen vor vagabundierenden Auktionslosen, dubiosen Händlerangeboten, neuen Fälschungsmethoden und Ähnlichem mehr berichtet wird.

Im Statut unseres Vereins steht im § 2 (2):
„Die ARGE DANZIG bezweckt die Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie.“
Das sollte für a l l e Mitglieder gelten!

Ihr

MartinJenrich

 

Briefe der „Freien Stadt Danzig“ mit Leitvermerken „durch Clipper“ –echt oder Mache?
Ton Hulkenberg, Tel.: 0031-3329-83261

Während der zweiten Hennig-Auktion bei Köhler in Wiesbaden am 26. Januar 1995 wurde als Los 3241 ein Flugpostbrief nach New York angeboten, der laut selbst gestaltetem Aufkleber den Leitvermerk - VIA "YANKEE CLIPPER" NACH New York, U.S.A. - trug. Der Einschreibebrief war am 19.6.1939 in Danzig aufgegeben und mit 2.50 Gulden frei gemacht worden. Laut Losbeschreibung ist auch ein Ankunftstempel von New York auf der Rückseite abgeschlagen

In der internen Auktion unserer Arge in Berlin am 20.5.2006 wurde als Los 117 ein ebensolcher R-Brief vom 27.6.1939 angeboten. Der Brief hatte den Leitvermerk - MARSEILLE NACH NEW YORK "CLIPPER" - und ist mit den gleichen Marken zu 2.50 Gulden freigemacht. Ein Sonderstempel ist nicht abgeschlagen, aber auch hier ein Ankunftstempel von New York. Beide Briefe gingen an den bekannten Briefmarken-händler J. H. Stolow in New York.

Etwas zur Geschichte
1939 entschloß sich die Fluggesellschaft PanAm, Passagier- und Postflüge nach Europa anzubieten. We-gen der Landerechte hatte sie dazu Verträge mit Frankreich, Portugal, Großbritannien und Irland abgeschlossen. Da die PanAm riesige Flugboote besaß, benötigte man Landeplätze am Wasser. Diese bekam die Fluggesellschaft in Marseille, Lissabon, Southampton und Foynes (Irland). Dadurch entstanden zwei Routen, die südliche und die nördliche.

Der erste südliche Flug startete am 20. Mai 1939 in New York. Das Flugzeug, die Yankee-Clipper, eine Boeing B 134, erreichte Lissabon in der Nacht vom 21. zum 22. Mai. Sie wässerte am 22. Mai in Marseille, flog am 25. Mai zurück nach Lissabon und war am 27. Mai wieder in New York.

Der erste nördliche Flug - auch durch die Yankee-Clipper - startete am 24. Juni 1939 in New York. Das Flugboot wässerte am 28. Juni in Foynes, flog noch am gleichen Tag nach Southampton, am 30. Juni wieder nach Foynes und anschließend nach New York zurück.

Als am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg begann, verlegte PanAm die Landeplätze nach neutralen Ländern, also von Marseille nach Lissabon und von Southampton nach Foynes. Während der ersten Jahre des Krieges wurde ein regelmäßiger Flugdienst zwischen Europa und den Vereinigten Staaten unterhalten. Nach der Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten erfolgte der letzte Flug am 20. Mai 1942.

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Arge Danzig, Rundschreiben 212, 2006, Seite 1518.


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Added: 08/02/2008
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