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Gallery » Danziger Postgeschichte - Gerhard Schüler » Fahrpost Danzig - Königsberg

>> 3) Das brandenburgische und das polnische Postwesen in Danzig

Im Jahre 1705 wird die Fahrpost Danzig - Königsberg auf 10 Jahre an das preußische Postamt verpachtet. Im Postabkommen von Warschau vom 20.4.1710 wurde beschlossen, auch die Restposten so lange in das preußische Postamt zu verlegen, bis das polnische Generalpostamt selbst ein Postamt beschafft haben würde. 1712 stirbt Paul de Gratta, sein Nachfolger wird 1713 sein Neffe Wawrzynice de Sardy, welcher im Frühjahr 1714 ebenfalls ein Haus in der Nähe des Artushofes kauft (Langer Markt 39/4o, Ecke Kürschnergasse),und den Danziger Bürger Jakser zum Leiter des polnischen Postamtes ernennt.

De Sardy setzt eine Untersuchung der übergriffe Hetschers gegen das polnische Postamt durch. Noch während der Untersuchung stirbt Hetscher 1715. Das polnische und preußische Postamt werden vereinigt und in die Wohnung de Sardys verlegt. König Friedrich Wilhelm I. verkauft daraufhin 1716 das preußische Postamt für 10 000 Gulden. Während des 3. Nordischen Krieges bestand von 1703-1710 eine Postverbindung Danzig-Stockholm durch die Postyachten Lotsman, Delphin, Fortuna, Fiskaren, Fisken und Postiljon.

Am 1o.8.1712 erschien in Preußen die Allgemeine Postordnung. Die Geschwindigkeit der Postbeförderung war inzwischen auf 2oo km/Tag gestiegen. 1715 kamen die ersten Briefträger auf, zunächst als Privatdiener der Postmeister. Durch den am 22.5.1716 zwischen Hamburg und Preußen abgeschlossenen "Combinations-Recess" wurden die Hamburger Boten auf die Strecke Hamburg Rostock und durch Vertrag vom 23.12.1780 auf die Strecke Hamburg - Wismar beschränkt. 1723 wird der Postkurs nach Riga über Reval- Narwa- Petersburg bis nach Moskau verlängert. Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733-1735) bestand wieder eine Postverbindung Danzig - Stockholm durch die Postyachten Snäll (Kapitän Krischen Paulson) und Pärdig (Kapitän Haquinius Heijenberg). Während der Belagerung Danzigs durch die Russen vom 14.2. bis Juni 1734 zwingt eine-Kosakenabteilung bei Langfuhr den Postwagen, in das russische Hauptquartier zu kommen, wo die Postbeutel geöffnet werden. Im Pommerschen Krieg bestand 1757 und 1758 wieder eine Postverbindung Danzig - Stockholm durch die Postyacht Snäll unter dem Kommando des Kapitäns Lustig. Um 1763 verkehrten die ersten regelmäßigen Paketboote von Danzig nach Petersburg.

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Danziger Postgeschichte, Gerhard Schüler, Seite 17.


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Added: 15/02/2016
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