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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben Nr. 264 » Der Seekrieg in der Ostsee 1914 – 1918, Teil 2: Das Unternehmen Albion

ARGE DANZIG e. V. Literaturbeilage 674

Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh


Dr. Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204, bernd.marczinke@t-online.de                   15. Mai 2019

 

Der Seekrieg in der Ostsee 1914 – 1918, Teil 2: Das Unternehmen Albion

Bereits seit Mai 1917 sondierte der Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung, General der Infanterie Erich Ludendorff, Möglichkeiten einer Beteiligung der Marine an Heeresoperationen gegen die Ålandinseln, Kronstadt oder Ösel, um nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten verstärkt Druck auf die russische Regierung ausüben zu können. Die Ålandinseln waren für die OHL das vorrangige Ziel; von dort aus wollte man Unternehmungen in der nördlichen und östlichen Ostsee durchführen, um Russland zum Friedensschluss zu bewegen. Der Admiralstab lehnte eine solche Operation zwar nicht ab, äußerte jedoch Bedenken gegen eine für ein solches Unternehmen erforderliche starke Konzentration von Seestreitkräften in der Ostsee, die für Operationen gegen Großbritannien fehlen würden. Das Heer begann daraufhin am 1. September 1917 den Übergang über die Düna und den Angriff gegen Riga ohne Unterstützung der Marine, der mit einem schnellen Erfolg endete.

Feldpostkarte aus Libau vom 30. September 1917
Stempel KAIS. DEUTSCHE MARINE-SCHIFFSPOST № 17
Beim Unternehmen Albion diente die SMS Moltke als Flaggschiff unter Vizeadmiral Schmidt.

SMS Großer Kurfürst vor Ösel, darüber das Marineluftschiff SL8
(erste Fahrt: 30. März 1916)

Nach der Eroberung von Riga war der Admiralstab nun bereit, eine Unternehmung gegen die Ålandinseln zu unterstützen. Mit dem Angriff gegen die stark befestigten Inseln hoffte die Marine, der das Heer mangelnden Offensivgeist vorwarf, an Profil zu gewinnen. Außerdem sollten die Besatzungen der zunehmend in Untätigkeit verharrenden Großkampfschiffe der Hochseeflotte, bei denen es Anfang August 1917 bereits zu Gehorsamsverweigerungen gekommen war, mit einer sinnvollen Aufgabe beschäftigt werden. Das Unternehmen mit dem Codenamen Albion sollte die mit Abstand größte amphibische Operation deutscher Streitkräfte werden. Der Entschluss zur Durchführung der Unternehmung fiel am 11. September 1917, eine Woche nach der Einnahme von Riga.

Arge Danzig, Literaturbeilage 674, 15. Mai 2019, Seite 1.


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Added: 08/07/2019
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