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Aus alten Unterlagen ( Lit.-Nr.73)
Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de

Briefmarken-Rundschau.
Unabhängiges Wochenblatt der Freien Stadt Danzig - Jahrgang 1925/15

Danziger Probedrucke.

Die ständig zunehmende Geldknappheit lockt so manches "Raritätenstück" (?) aus der wohlbehüteten Sammlung. Es gibt für solche Sachen immer noch Interessenten, aber man darf sich diese durch wahnsinnige Preisforderungen nicht verscherzen. Wir haben es sehr nötig, unsere Danziger Marken zu einem besonderen Ansehen zu verhelfen, besonders die kleine Anzahl Marken, die in ihrem Wert unterschätz wird. Sie aufzuführen hat keinen Zweck, nach einem gründlichen Studium wird darüber eine Menge zu sagen sein.
Heute interessiert uns eine Angelegenheit, die für den Spezialisten von besonderer Bedeutunug ist.Wie von vielen anderen Ländern "Probedrucke" angefertigt wurden, bevor man an die endgültige Herstellung ging, so hat auch Danzig eine kleine Anzahl solcher Drucke hergestellt. Den Durchschnittssammler interessieren diese Stück nicht, der Spezialist hat dafür besonderes Interesse.
Zu untersuchen, wie die Marken in den Verkehr kommen, liegt kein Analß vor, man untersucht ja auch nicht wie die Probedrucke anderer Länder in den Verkehr gelangt sind. Tatsache ist, daß von der Danziger Kogge-Serie Probedrucke einzelner Stücke in Sammlerhände gelangt sind, an denen man versucht, viel Gelt zu verdienen. Diese Art Geschäfte sind nicht geeignet, das Ansehen der Danziger Marken zu haben, weshalb wir alle Interessenten warner, auf irgendwelche falschen Vorspiegelungen hereinzufallen. So verlangt man für einen Probedruck Kogge 40 Pf. (Farbe orange/violett die endgültige Farbe war nur karmin) die kleine Summe von 25 Dollar. Wir glauben zwar nicht, daß es heute noch Sammler oder Spezialisten gibt, die Dollar-Scheine wegwerfen können es gibt aber Leute, die so lange suchen, bis sie einen Dummen gefunden haben, dem sie diese Rarität aufschwatzen.
Desgleichen wird versucht, von derselben Ausgabe Stücke der Pfennigwerte zu verkaufen, die nur den Rand oder das Mittelstück der Marke zeigen. (Diese Marken sind unvollständig gedruckt, d. h. es felht ihnen der zweite Druckgang. Daraus ergeben sich Stücke „o h n e M i t t e l s t ü c k” bzw. „o h n e R a n d”). Hierbei handelt es sich nicht P r o b e d r u c k e, sondern um wertlose Makulatur, die auch für den Spezialisten wenig Bedeutung hat. An den Schaltern hat es diese Marken nie gegeben, auch kopfstehende Mittelstücke sind regelrecht nicht in den Verkehr gekommen. Unentwegte Abarten-Jäger werden natürlich anderer Meinung sein.
Wir wollen mit diesen Zeilen faststellen , daß es Danziger Probedrucke g i b t, bezweifeln aber sehr, ob sie wervoller sind als etwa eine 2 ½  Pf.(MiNr. 33, Red.) oder 60 Pf. (MiNr. 47, Red.) der zweiten Ausgabe. Da aber auch das Kohl-Handbuch keine Probedrucke erwähnt, sondern nur die endgültig ausgegeben Marke registriet, ist es unnötig, über den Wert Probendrucken zu streiten.
Th. Reimann

Was wir wollen!
Wir wollen nur und ausschileßlich der Sache dienen, gemeinsam forschen, Kenntnisse über das Gebiet der Danzigmarken und - stempel vermitteln und vertiefen. Wir wollen aber auch kämpfen gegen alles Schädliche und Abträgliche, gegen Mache, Schwindel und Fälschungen, wie auch gegen liebgewordenen Selbstbetrug.
(Aus dem ersten Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Danzig, Danzig 1936)

Arge Danzig, Rundschreiben 268, 3. Quartal 2020, Seite 3547


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Added: 24/11/2020
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