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Gallery » Rundschreiben 238 - 1. Quartal 2013 » Die Geschichte der SMS " Emden"

Die Geschichte der SMS "Emden"
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204, E-Mail: bernd.marczinke@basell.com]

Der Kleine Kreuzer Emden wurde im Jahr 1905 bei der kaiserlichen Werft in Danzig in Auftrag gegeben. Die Kiellegung fand am 6. April 1906 statt. Am 26. Mai 1908 lief das Schiff vom Stapel. Die Taufe vollzog der damalige Emdener Oberbürgermeister Leo Fürbringer.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges verließ die Emden Anfang August 1914 das zum Deutschen Kaiserreich gehörende Tsingtao und führte Kreuzerkrieg in der Tsushima-Straße. Um vom Rückzug des Geschwaders unter Admiral Maximilian von Spee durch den Pazifik in Richtung Südamerika abzulenken, wurde die Emden im Indischen Ozean auf Handelskrieg beordert. Sie sollte die Aufmerksamkeit der Royal Navy auf sich ziehen, indem sie vorwiegend britische Frachter angriff. Während des Kreuzerkrieges wurden von der Emden, die sich durch einen zusätzlichen Schornstein als britischer Kreuzer ausgab, in zwei Monaten 16 britische Handelsschiffe versenkt und weitere sieben Schiffe aufgebracht. Weiterhin wurden Öllager in Madras zerstört sowie der russische Geschützte Kreuzer Schemtschug sowie der französische Torpedobootzerstörer Mousquet im Hafen von Penang auf der Malaiischen Halbinsel versenkt.

Danach nahm die Emden Kurs auf die Kokosinseln (oder Keeling-Inseln), wo die Besatzung ein Landungsunternehmen gegen die Kabelstation auf Direction Island durchführte. Die Besatzung der Funk- und Kabelstation ergab sich kampflos, doch gelang es ihr, einen Notruf abzusetzen, der auf dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney empfangen wurde. Dieser stellte die Emden am 9. November 1914 bei den Kokosinseln zum Seegefecht.

Die Emden war mit 10,5-cm-Geschützen bewaffnet, die Sydney jedoch mit solchen vom Kaliber 15,2 cm. Das ungleiche Seegefecht bei den Kokosinseln nahm damit seinen Lauf. Trotz zäher Gegenwehr der Emden schlugen immer mehr Treffer auf ihr ein. Um das Schiff vor dem Sinken zu bewahren, beschloss Kommandant Karl von Müller, es auf den Strand von North-Keeling-Island zu setzen, wo die Emden auf ein vorgelagertes Korallenriff auflief und zum Wrack geschossen wurde.

Am nächsten Tag wurden die Überlebenden der deutschen Besatzung vom Wrack und von North Keeling geborgen und als Gefangene zunächst nach Singapore, später nach Malta, gebracht.
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Arge Danzig, Rundschreiben 238, Seite 2402.


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Added: 27/12/2012
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