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Gallery » Rundschreiben 248 - 3. Quartal 2015 » Arge Danzig, Literaturbeilage 194

Literaturbeilage 194

Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh

Hans Vogels, eMail: hvogels@poczta.fm                                                          27. Mai 2015

Die Briefmarken der Polnischen Post in Danzig, verwendet in Polen, und polnische Briefmarken, verwendet von der Polnischen Post in Danzig

Im Artikel von Dr. Küpper im RS 247, Seite 2726, wird behauptet, dass ein polnischer Bydgoszcz-Datumstempel ein Anzeichen dafür ist, dass ein Pärchen Port Gdansk MiNr. 22 eine Aufdruckfälschung sei. Mit der Information, die im MICHEL-Katalog zu Port Gdansk steht, könnte man tatsächlich zu diesem Schluss kommen. Und weil dieser Katalog für die Zuverlässigkeit seiner Daten bekannt ist, gibt es normalerweise keinen direkten Grund zu irgendwelchen Zweifeln. Im o. a. Fall sollten wir aber überprüfen, ob die Angaben im Katalog richtig und vollständig sind.
Im Folgenden möchte ich etwas mehr Informationen über die Verwendung von Port Gdansk-Marken und -Ganzsachenkarten in Polen vermitteln. Darüber hinaus behandelt der Artikel auch die Verwendung polnischer Briefmarken und Ganzsachen-Karten der Polnischen Post in Danzig, weil die Informationen zu diesem Thema aus Quellen verschiedener Länder kommen und darum nicht für jedermann verfügbar sind.

Verwendung der Port Gdansk-Briefmarken in Polen


Am 5. Januar 1925, als das Polnische Post und Telegrafenamt Gdansk Nr. 3 für die Öffentlichkeit geöffnet wurde, kamen elf polnische Briefmarken mit Aufdruck PORT GDANSK für die Polnische Post in Danzig an die Schalter. Diese Marken sollten für die Korrespondenz von Danzig nach Polen verwendet worden. Sie waren anfangs offiziell nicht für Post in Polen zugelassen, aber die Verwendung in Polen wurde von Anfang an toleriert. Die Verwendung der Port Gdansk-Marken von 1925 in Polen ist nachweisbar. Sendungen mit diesen Marken wurden in der Regel ohne Nachporto befördert. Das Nachporto, das das Aufgabepostamt erhob, wurde normalerweise vom Ankunftspostamt annulliert oder nicht eingezogen, weil die Sendung als bezahlt betrachtet wurde. Man kann also nicht sagen, dass jede Port Gdansk-Marke mit einem polnischen Datumstempel aus der Zeit vor 1933 automatisch eine Fälschung ist. Aber Vorsicht ist geboten, weil zahlreiche Port Gdansk-Aufdruckfälschungen existieren.

Nach den Angaben des MICHEL-Katalogs waren die Port Gdansk-Marken der MiNr. 26 bis 37 in Polen frankaturgültig. MiNr. 26 wurde am 1. Oktober 1934 herausgegeben. Es ist nicht klar, woher der MICHEL-Katalog diese Information hat. Die Unterlagen des Polnischen Post und Telegraphenministeriums (Dziennik Urzedowy Ministerstwa Poczt i Telegrafów) geben darüber keine Auskunft. Und die offiziellen Angaben über die Ausgabe dieser 5 Groszy-Marke und der 15 Groszy-Marke (MiNr. 27), die am selben Tag herausgegeben wurde, nennen keine Verwendung in Polen. Im Gegenteil: Festgelegt wurde, dass die Marken für Post, die beim Polnischen Post- und Telegrafenamt Gdansk (am Heveliusplatz – HV) aufgegeben wird oder für Post, die in die polnischen Briefkästen in Danzig geworfen wird, verwendet werden soll (…sluaccy do uiszczania oplat za przesylki pocztowe nadane w polskim urzedzie pocztowo telegraficznym Gdansk 1 lub wrzucone do polskich skrzynek pocztowych, umieszczonych w Gdansku...).

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Rundschreiben 248, Literaturbeilage 194, Hans Vogels, 27. Mai 2015, Seite 1.


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Added: 06/09/2015
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