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>> Rundschreiben Nr. 129

Einiges aus dem Handel:
Im letzten Rundschreiben wurde über eine Stempelfälschung berichtet, die zunächst einem Mitglied unserer Arge für 285 DM angeboten wurde, sofort zurückgezogen wurde, und dann im Auktionskatalog der Firma Schäfer (Liederbach) für nur 80 DM angeboten wurde.

Selbstverständlich kann das Auktionshaus Schäfer nichts dafür, wenn in einer Späteinlieferung von ca. 250 Positionen, die dann weiß Gott nicht mehr an mehrere Prüfer geschickt werden kann, mal solch eine Krücke enthalten ist.

Davon abgesehen ist lobend zu vermerken, daß die Fa. Schäfer in ihren künftigen Katalogen die Sammelgebiete Danzig usw. nicht mehr unter "Besetzte Gebiete I. Weltkrieg" bringen will. Wir danken !

Bei einem Händler in München sollten angeblich "3 Alben mit postfrischer Danzigware" sein. Es war aber nur eine Aufstellung von Bogen und Bogenteilen ohne Gummi mit über 120.000 Michelwert (wenn x).

Eine Briefattrappe (nicht echt gelaufen) mit 11 Werten aus Mi.Nr. 1-15 hatte den Ersttagsstempel vom 14.6.20. - Die Stücke konnten einzeln als Infla-echt signiert werden. Der Zuschlag, mehr als 100 % Michel, war erstaunlich. Der Käufer: Den kann ich für das Doppelte oder Drei-fache loswerden - Ersttagsstempel sind sehr gesucht! (Dann sucht man schön!)

Auf der 7. Niebe-Auktion, Wolfenbüttel, wurden soeben zwei "interessante Danzigmarken" angeboten. Ob die Nummern 179 und P 4 interessant sind, mag dahingestellt bleiben. Aber lediglich, weil Quetschfalte, gleich 100 DM Ausruf für beide Marken ? Na, dann quetscht man schön...

Beim Lesen der Verkaufsbedingungen der Fa. Iversen und für das Erfassen der Bedingungen bedarf es kriminalistischen Scharfsinns. So wird die Danzig Nr. 28 II (die seltene Netzmarke) als Sonderangebot für 600 DM ungebraucht und als Normalangebot gleichzeitig für 480 DM angeboten. Der Unterschied liegt darin, daß die billig angebotene Marke geprüft ist, die teure dagegen kann nachgummiert sein. Dies ist aber derart verklausuliert angegeben, daß man es erst dann begreift, wenn es zu spät ist.

Herr Krol aus Warschau bietet, wenn er in Deutschland ist, gelegentlich Marken an: Abklatsch das Stück zu 100 DM, verschobener Aufdruck 50 DM. Phasendruck der Nr. 89 (nur in Rot) für 500 DM. - Manch einer von uns ist demnach Millionär - er weiß es nur nicht.

Auf ihrer 138. Auktion bietet Fa. Fehr den Großen Innendienst als Fälschung für (nur) 1.000 DM Schätzpreis an. (Los 6664, sogar fotograf.)

Auf der 408. Utermöhle-Auktion gab, es bei einem Angebot von 4.500 Losen eine Rücklosliste von ca. 2.500 Losen.

Markenheftchen der Freien Stadt Danzig erzielten nicht nur bei der Fa. Bühler Nachf. fantastische Zuschläge, zum Teil bis 200 % Michel.

Einiges über Katalogisierung:
In offenen Briefen haben der Bundesverband der Deutschen Briefmarkenversteigerer (1. Vorsitzender Herr Volker Parthen) und Herr Schlegel (BPP, APHV) die neue "Michel" -Katalogisierung der SBZ und der Alliierten Besetzung kritisiert. Zum größten Teil dürfte es auch den Händlern unmöglich sein, ihre Lagerbücher mit billigstem Material umzustellen, weil ihnen niemand die neue Einteilung "prüfen" kann.

Wir sollten unbedingt vermeiden, bei unserem Gebiet "Danzig" in die gleiche Situation zu geraten. Vor etwa zwei Jahren hat der Schwaneberger Verlag z.B. die Neufassung der Freimarken 21-46 zurückgestellt, aber anschließend trotzdem - und nicht nur bei diesen Marken - Weiterungen aufgenommen, teils unvollkommen, teils mit falschen Preisen.

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Arge Danzig, Rundschreiben 129, 19. Dezember 1985, Seite 723.


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Added: 20/03/2016
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