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>>  >>  >> Die Stempel der polnischen Postanstalten im Gebiet der ehem. Freien Stadt Danzig ab 1945

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Relativ früh erhielten die größeren Postanstalten normale Tagesstempel. Hierzu wurden offenbar vorgefundene deutscheszweikreis-Handstempel umgearbeitet und mit den polnischen Postamtsbezeichnungen und Kennzeichen (Schalterbuchstaben) versehen (Abb. 3). Da die deutschen Beschriftungen und Kennzeichen entfernt wurden, ist wohl nicht mehr festzustellen welche deutschen Stempel umgearbeitet wurden. Mit der beginnenden Normalisierung des Wirtschaftslebens wurden bei den Postanstalten die bereits in den Vorkriegsjahren in Polen üblichen Einkreisstempel eingeführt. Diese hatten einen normierten Durchmesser von 25 mm, wobei jedoch anfangs noch in der Größe abweichende Stempel hergestellt wurden, wie z.B. "Sopot b" mit ?8 mm oder
"Gdansk 1c" mit 27 mm Durchmesser.

Die Einkreisstempel lassen sich in 2 Typen einteilen:
a/ mit Ortsnamen über dem Datum im Rundbogen e n g geschrieben, unter dem Datum das Kennzeichen: 3 Sterne, bzw. Stern/kleine(r) Buchstabe(n)/ Stern. Bei größeren Postanstalten wurden auch 2 k 1 e i n e Buchstaben benutzt (Abb. 4 u. 5).
b/ mit Ortsnamen breit gesetzt. Bei "Gdansk 1", "Sopot 1" u.ä. füllt die Orts-bezeichnung etwa den oberen halben Kreis aus. Anstelle der kleinen Buchstaben als Kennzeichen treten große Buchstaben auf (Abb. 6 und 7).

Außerden waren Handrollstempel im Gebrauch. Bekannt sind durch 6 Wellenlinien verbundene Zweikreisstempel von 28 mm Durchmesser, wobei der Tagesstempel quer zum Wellenband liegt (Abb. 8).

Daneben wurden auch Maschinenstempel als Tagesstempel benutzt. Sie hatten, wie die Handrollstempel und Maschinen-Werbestempel (s. später), einen Walzendurchmesser von 5 cm, wodurch ein sich wiederholendes Stempelband von 157 mm Länge entsteht. Das Stempelband besteht aus 2 Tagesstempeln, die mit einer unterschiedlichen Anzahl von Wellenlinien verbunden sind. Man kann 4 Typen unterscheiden:
1. Einkreisstempel von 25 mm Durchmesser,verbunden durch 5 Wellenlinien (Abb. 9),
2. Einkreisstempel von 28 mm Durchmesser, verbunden durch 6 Wellenlinien. Der Datumsstempel steht quer zum Wellenband (Abb. 10).
3. Zweikreisstempel von 28 mm Durchmesser, verbunden durch 6 Wellenlinien (Abb. 11). Dieser Stempel wurde auch als Reklame/Werbestempel benutzt, wobei eines der austauschbaren Wellensegmente durch ein Reklame/Werbemotiv ersetzt wurde.
4. Einkreisstempel von 25 mm Durchmesser mit 3 Wellenlinien rechts vom Tagesstempel (Abb. 12).

Eine sehr umfangreiche Entwicklung und Gestaltung haben die Sonder- und Reklamestempel (Werbestempel) durchgemacht. Die ersten Sonderstempel waren Gummistempel: mehrzeilig oder von Rundformat; daneben auch als Kombination beider Formen. Bald gab es auch Metallstempel mit verstellbarer Datumsbrücke und letztlich scheint die graphische Form an keine Grenzen gebunden zu sein. Vom ursprünglichen Kreisformat ist man zum großen Teil gänzlich abgekommen. (Abb. 13, 14 und 15).

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Eine ähnliche Entwicklung ist beiAlen Werbestempeln zu beobachten. Anfangs waren es Fauststempel, meist von Rechteckigem Schnitt. Innerhalb des Rahmens befand sich ein Einkreis Tagesstempel und daneben, darüber, bzw. darunter der Text mit oder ohne begleitende Zeichnung. Ab 1953 folgten Maschinenstempel, die als Werbestempel eingesetzt wurden. Ihre Walze hatte ebenfalls den üblichen Durchmesser von 50 mm, so daß sich das Bild nach 157 mm wiederholt.

Ab 1950 bis 1968 bestanden die Werbestempel zumeist nur aus Halbwalzenabdrucken von etwa 7 cm Länge: links das Werbebild, rechts der Datumsstempel, sowohl Einkreisstempel als auch Zweikreisstempel, mit unterschiedlichen Kennzeichen.  Das gleiche Werbebild ist oftmals mit verschiedenen Kennzeichen und bei beiden Stempeltypen anzutreffen. (Abb. 16 und 17).

Ab 1952, doch fast ausschließlich seit 1969 werden Werbestempel mit vollem Walzenabdruck benutzt: zwischen 2 Datumsstempeln (vorerst Einkreisstempel, später Zweikreisstempel) befindet sich der Werbetext/Abbildung. Gegenüberliegend auf der Walze war ein Wellensegment aus 4, 5 oder 6 Linien. Bei diesen Werbestempeln kommen auch kopfstehende Bilder infolge von verkehrt eingesetzten Segmenten vor. Werbestempel werden vor allem vom Postamt Gdansk 2 geführt. (Abb. 18, 19 u. 20). Verhältnismäßig selten sind Bahnpoststempel. Schon 1945 wurden die üblichen deutschen ovalen Bahnpoststempel umgearbeitet und mit polnischen Inschriften versehen. Die Unterscheidungsbuchstaben a, b oder c, sind teilweise beibehalten worden oder durch Ziersterne ersetzt worden. (Abb. 21). Ab 1946 sind runde Einkreisstempel mit Angabe der Kursnummer zu finden. Die bis heute benutzted Stempel haben einen Durchmesser von 25 mm (Abb. 22).

Spezielle Luftpostaufgabe- oder Bestätigungsstempel sind dem Schreiber nicht bekannt.

Dagegen sind verschiedene Schiffspoststempel bekannt. Hier sollte man diejenigen 4 Stempel erfassen, deren Schiffe Gdansk als Heimathafen führen (Abb. 23).

Mit diesem kurzen Abriß möchte ich eine allgemeine Information geben, die gewiß bei weitem nicht vollständig ist, und möglicherweise auch Fehler beinhalten kann, zumal sie auf bescheidenem Material beruht. ARGE-Mitglieder und auch andere Sammler, die diesem Gebiet ihre Aufmerksamkeit schenken, sind herzlichst aufgerufen ihre Meinung kundzutun und gerne höre ich neue Anregungen. So wie die polnische Fachliteratur ausgiebige Quellen über Sonder- und Werbestempel verfügt, so ist kaum etwas über die normalen Tagesstempel bekannt. Daher bin ich sehr interessiert Ablichtungen von Belegen, vor allem aus den Jahren 1945 bis 1960, mit klaren Tagesstempeln zu erhalten. Möge dieses Gebiet noch vielen Sammlern große Freude bereiten !

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Rundschreiben 125, Die Stempel der polnischen Postanstalten im Gebiet, Seite 2, 3.


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Added: 24/10/2015
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